Es war absehbar gewesen, dass sich Hasan Ismaik auf Facebook melden würde. Nachdem Präsident Robert Reisinger die Geschäftsführung des Fußball-Drittligisten 1860 München angewiesen hatte, frisches Geld von Ismaik nur noch in Form von Sponsoring zu akzeptieren und erst auszugeben, wenn es tatsächlich auf dem Konto angekommen ist, reagierte der Investor, der nicht mehr investieren darf - allerdings anders als erwartet.
Zwar betonte er mal wieder: "Ich kann nur immer wieder betonen: Diejenigen, die glauben, mich provozieren zu können, verschwenden ihre Kräfte. Erfolg zu haben mit den Löwen, ist weiterhin mein Ziel, auch wenn immer wieder versucht wird, mich rauszudrängen." Das war erwartbar. Aber nicht, dass Ismaik eine Würdigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel verfassen würde.
Zwei Interpretationen machen die Runde
"Ich finde Merkels Wirken großartig", hieß es in dem Statement, und: "Ich würde sie sehr gerne kennenlernen, das wäre ein großes Ereignis für mich." Zwei Interpretationen machten die Runde: Merkel hatte in ihrer auf Ismaiks Seite verlinkten Abschiedsrede als CDU-Vorsitzende erklärt, sie habe die Mottos der Parteitage immer "auf den allerletzten Drücker" festgelegt; Reisinger hatte Ismaik dafür gerügt, "auf den letzten Drücker" überwiesen zu haben. Die Abendzeitung schlussfolgerte: "Ismaik vergleicht sich mit Angela Merkel."
Andere Insider vermuteten, der Investor habe bei seiner PR-Agentur in Wahrheit einen Text über Max Merkel verlangt, den Meistertrainer des TSV 1860, der am 7. Dezember 100 Jahre alt geworden wäre, und dabei nur mitgeteilt: "Write something about Merkel."