Struckum (dpa/lno) - Die Unternehmen im Westen Schleswig-Holsteins klagen über eine ausufernde Bürokratie. Drei von vier Arbeitgebern sehen im Bürokratieaufwand ein wirtschaftliches Hemmnis, heißt es in einer Umfrage, deren Ergebnisse der Unternehmensverband Unterelbe-Westküste am Donnerstag im nordfriesischen Struckum vorstellte. Dabei kritisieren Arbeitgeber vor allem einen unverhältnismäßig hohen Aufwand beim Datenschutz. Jedes zweite Unternehmen belastet diese hohen Anforderungen, wie Verbandssprecher Ken Blöcker sagte.
„Unser politisches System hat die Kontrolle über das selbst erschaffene Bürokratiemonster verloren. Die Politik ist scheinbar nicht mehr in der Lage es aufzuhalten. Dabei frisst es sich wie ein Geschwür immer tiefer ins Mark unseres Mittelstandes und lähmt seine Beweglichkeit.“ Deutschland benötige dringend einen Abbau von Vorschriften, Formularen, Statistiken und Doppelungen sowie eine bessere Abstimmung zwischen Land, Bund und EU, sagte Blöcker.
Der Unternehmensverband vertritt rund 400 Betriebe zwischen List auf Sylt und Norderstedt. In Konjunkturumfragen erhebt der regionale Arbeitgeberverband zweimal jährlich Daten aus Unternehmen seines Einzugsgebiets.