Hamburg:Mieterverein warnt vor falschen Betriebskostenabrechnungen

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Der Mieterverein zu Hamburg hat vor falschen Betriebskostenabrechnungen gewarnt. Dieser Tage bekämen viele der über 720 000 Hamburger Mieterhaushalte ihre...

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Hamburg (dpa/lno) - Der Mieterverein zu Hamburg hat vor falschen Betriebskostenabrechnungen gewarnt. Dieser Tage bekämen viele der über 720 000 Hamburger Mieterhaushalte ihre Nebenkostenabrechnung für das Jahr 2018, sagte der Vereinsvorsitzende Siegmund Chychla am Mittwoch. Die Auswertung eines neuen Online-Checks zum Thema Betriebskosten habe ergeben, dass knapp 90 Prozent der in diesem Jahr erfolgten Überprüfungen Auffälligkeiten ergeben hätten. Der Mieterverein gehe davon aus, dass rund die Hälfte fehlerhaft sei und die Mieter dadurch zu Unrecht mit rund 20 Millionen Euro belastet würden.

Laut dem Betriebskostenspiegel des Vereins müssen Mieter in Hamburg für 2018 mit durchschnittlichen kalten Betriebskosten in Höhe von zwei Euro pro Quadratmeter rechnen, hinzu kämen im Schnitt 1,10 Euro Heizkosten pro Quadratmeter. Weichen die Betriebskosten deutlich davon ab, sei eine Überprüfung ratsam. „Nur Betroffene, die sich rechtzeitig wehren, erhalten ihr Geld zurück“, sagte Chychla. Die Anspruchsfrist ende zwölf Monate nach Erhalt der Abrechnung. „Das gilt leider auch für Nebenkosten, die laut Mietvertrag oder Gesetz nicht geschuldet werden.“

Auch wenn die Betriebskostenabrechnung ein Guthaben ausweise, sei Skepsis angebracht, sagte er. Häufig würden Vermieter den Betriebskostenvorschuss zu hoch veranschlagen. Andererseits warnte er vor Lockvogelangeboten bei Neuvermietungen. „Dabei setzen Vermieter eine hohe Nettokaltmiete an und sehr niedrige Betriebskostenvorauszahlungen und suggerieren damit eine relativ geringe Gesamtbelastung.“ Die böse Überraschung komme dann mit der Betriebskostenabrechnung.

Weitere Belastungen befürchtet Chychla durch die Grundsteuerreform, die die Hamburger Mieter zusätzlich zwischen 100 und 300 Euro im Jahr kosten dürfte. Besonders betroffen seien die Mieter in den angesagten Stadtteilen mit sogenannten Erhaltungsverordnungen, die ohnehin unter dem Druck steigender Mieten stehen würden. Seine Forderung sei daher: „Grundsteuer raus aus den Betriebskosten.“

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