ZUZUSTIMMEN ist unserer Leserin M., die an der Formulierung "Sterbend ließen die Täter das Opfer zurück" Anstoß nimmt, und zwar aus sprachlichen ebenso wie aus, nun ja, humanitären Gründen. Dessen ungeachtet sei angemerkt, dass die Formulierung eine Leistung der Nachrichtenagentur dpa war, die man freilich so hätte redigieren sollen, dass klar geworden wäre, wer da starb und wer nicht. Der Vollständigkeit halber wollen wir auch an den König in Thule erinnern, "dem sterbend seine Buhle einen goldnen Becher gab". Hier steht das fatale Wort zwischen König und Buhle, doch ergibt sich aus Goethes bekannter Ballade, dass es die Buhle war, die aus dem Leben scheiden musste. Der König aber hatte mit dem Becher noch ein paar gute Jahre . . .
DIE SORGE um Firmen, die verkauft werden sollen, nimmt uns oft so mit, dass wir auch sprachlich ins Zittern kommen. Im Fall Karstadt führte das zu folgendem Wunsch: Es sei zu hoffen, dass die Firmenjäger nicht "nur deshalb den Hut in den Ring geworfen haben, um ein wenig ins Rampenlicht zu rücken". Bis hierher war das eine astreine Kommentierung, doch dann setzte der Autor - vielleicht war es aber auch sein Gegenleser - den Titel "Rein ins Rampenlicht" darüber und verlockte damit unseren Leser K. zu der Vermutung, dass sich wohl keiner dreckig ins Rampenlicht begeben wolle. Wir halten fest (und haben uns das von ausgewiesenen Rampensäuen bestätigen lassen): In die gute Stube geht es rin , ins Rampenlicht raus . Rein und raus geht es, um nur ein Beispiel zu nennen, bei den Kartoffeln.
IN "SCHWEREM WASSER" sah ein Kollege unlängst die Bundeskanzlerin, in jenem Deuteriumoxid also, das wegen seiner guten Bremswirkung und der nur geringen Absorption für Neutronen der beste Moderator für Kernreaktoren ist. Unser Leser W. hingegen weiß, wo Frau Merkel wirklich ist: in schwerer See, umtost von schwerem Wetter.