Kirchen:Katholiken feiern Anerkennung ihrer Religion vor 1700 Jahren

Nis (dpa) - Tausende Katholiken haben in der südserbischen Stadt Nis die Anerkennung ihrer Religion vor 1700 Jahren gefeiert. Der Mailänder Kardinal Angelo Scola zelebrierte am Samstag gemeinsam mit zahlreichen Bischöfen aus Serbien und den Nachbarländern den Festgottesdienst in einem Fußballstadion.

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Nis (dpa) - Tausende Katholiken haben in der südserbischen Stadt Nis die Anerkennung ihrer Religion vor 1700 Jahren gefeiert. Der Mailänder Kardinal Angelo Scola zelebrierte am Samstag gemeinsam mit zahlreichen Bischöfen aus Serbien und den Nachbarländern den Festgottesdienst in einem Fußballstadion.

Mit der sogenannten Mailänder Vereinbarung hatten der weströmische Kaiser Konstantin der Große und der oströmische Kaiser Licinius im Jahr 313 das bis dahin verfolgte Christentum allen anderen Religionen gleichgestellt. Konstantin wurde im heute serbischen Nis geboren.

Kardinal Scola beschrieb in seiner Predigt den Glauben als „Versöhnung und nicht Entzweiung der Menschen“. Im Gegensatz dazu „breitet sich der übersteigerte Individualismus leider immer weiter aus“, beklagte er. Den christlichen Glauben sieht er dennoch nicht bedroht: „Das Christentum hat eine große Zukunft in Europa.“

Kaiser Konstantin hatte im Jahr vor der Mailänder Vereinbarung seinen Widersacher bei Rom geschlagen. Vor der entscheidenden Schlacht hatte er der Legende nach im Traum ein christliches Kreuz mit der Botschaft „In diesem Zeichen wirst du siegen“ gesehen. Also befahl er seinen Soldaten, dieses Symbol auf ihre Schilde zu malen.

Ursprünglich hatte die Kirche wenigstens 100 000 Pilger nach Nis bringen wollen. Wegen der wirtschaftlichen Krise seien es am Ende nur einige Tausend geworden, hatte der Belgrader Erzbischof Stanislav Hocevar die deutlich kleinere Feier begründet. Die orthodoxe Kirche wird ihre eigene Feier am 6. Oktober in Nis organisieren. Dazu haben sich die Patriarchen aus praktisch allen orthodoxen Ländern mit Russland an der Spitze angesagt.

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