Tourismus:Land fördert erstmals Insektenhotels auf Campingplätzen

Ein Insektenhotel ist zu sehen. (Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa)

Schleswig-Holstein unterstützt finanziell Artenschutzmaßnahmen im Tourismus. Wenn Hotels oder Campingplätze Fledermausnistkästen anbringen, gibt es dafür Landesgeld. Die Förderquote ist hoch.

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Kiel (dpa/lno) - Gastronomische Betriebe und Campingplatzbetreiber in Schleswig-Holstein, die in den Erhalt der biologischen Vielfalt investieren, erhalten dafür in diesem Jahr erstmals Geld vom Land. Förderfähig sind nach Angaben von Tourismusstaatssekretärin Julia Carstens zum Beispiel sogenannte Insektenhotels oder andere Nistmöglichkeiten für Insekten wie offene Sandbodenflächen sowie Vogel- und Fledermausnistkästen als Bestandteil eines Gesamtprojekts.

Auch der Austausch herkömmlicher Außenbeleuchtungen gegen insekten- und fledermausverträglichere Lichter oder die Errichtung naturnaher Kleingewässer würden mit bis zu 80 Prozent gefördert. „Die hohe Förderquote ist als gezielter Anreiz gedacht, weil die Branche nach wie vor durch die Corona-Auswirkungen, die Energiekrise und den Fachkräftemangel gebeutelt ist“, erläuterte Carstens.

„Fast die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten Schleswig-Holsteins steht auf Roten Listen und gerade Campingplätze, aber auch andere touristisch genutzte Flächen sind für eine insektenfreundliche Umgestaltung von Grünanlagen bestens geeignet.“ Für das laufende Jahr stelle das Land deshalb 150.000 Euro für „Biodiversität im Tourismus“ bereit. Mitte August trete eine entsprechende Förderrichtlinie in Kraft. Außer für Campingplätze und andere Beherbergungsbetriebe gilt das Angebot auch für lokale Tourismusorganisationen.

Eine intakte und vielfältige Natur sei eine elementare Grundlage für den Tourismus in Schleswig-Holstein, sagte Carstens. „Und für die Mehrzahl der Gäste ist neben Strand und Baden das Erleben naturnaher Landschaften und deren Tier- und Pflanzenwelt ein immer wichtigerer Reisegrund.“ Auch in der Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2030 werde deutlich gemacht, dass sich die Branche für eine nachhaltige ökologische Ausrichtung einsetzen und mit Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung auseinandersetzen müsse.

© dpa-infocom, dpa:230806-99-728046/3

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