Tourismus:Tiefensee: Politische Stimmung könnte Tourismus eintrüben

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Dunkle Wolken ziehen über die Wartburg, die seit Dezember 1999 auf der Unesco-Welterbeliste steht. (Foto: Martin Schutt/dpa)

Die Übernachtungszahlen in Thüringen haben sich erholt. Doch noch immer ist Luft nach oben, wie der Wirtschaftsminister am Montag klarmachte. Dabei gibt es eine Befürchtung.

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Erfurt (dpa/th) - Die politische Stimmung in Thüringen könnte sich nach Ansicht von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auch negativ auf den Tourismus im Freistaat auswirken. „Wir müssen alle Hürden und Barrieren wegräumen“, forderte er am Montag in Erfurt. Ausländerfeindlichkeit oder Abschottung irritierten die Menschen. „Das können wir nicht gebrauchen, wir brauchen Rückenwind.“ In Einzelfällen hätten Menschen mit Migrationshintergrund schon gezögert, ihren Urlaub im Freistaat zu verbringen.

Generell gelte es, den Auslandstourismus zu stärken, sagte der Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH, Christoph Gösel. In Deutschland sei hier die Erholung von der Corona-Pandemie noch lange nicht auf dem Stand anderer europäischer Länder. „Für uns in Thüringen heißt das: Wir haben Aufholpotenzial.“ Das Marketing müsse internationaler werden.

Aufenthaltsdauer soll erhöht werden

Auch bei der Aufenthaltsdauer sei Luft nach oben. „Wir glauben, dass wir insbesondere auch durch Pakete, die wir anbieten können, die Aufenthaltsdauer erhöhen können“, sagte Tiefensee. Ein Beispiel sei eine neue Variante der Thüringer Wald Card, von der künftig mehr Hotels profitieren sollen und die im Juni an den Start gehen soll, wie Gösel erklärte. Im Jahr 2023 hatten Touristen im Schnitt 2,6 Nächte im Freistaat verbracht.

Es gehe nicht darum, nur auf reine Übernachtungszahlen zu schauen, sagte Tiefensee weiter. „Der entscheidende Punkt ist: können wir im Wettbewerb mit hoher Qualität punkten. Und da ist noch eine Menge zu tun.“ Im Jahr 2023 waren im Freistaat zwar deutlich mehr Gäste und Übernachtungen verzeichnet worden als 2022, das Niveau vor der Corona-Pandemie wurde aber nicht erreicht.

Ab April solle daher der bereits angekündigte „Gastrobonus“ genutzt werden können, über den Gaststätten einen Tilgungszuschuss für Investitionen erhalten können, sagte Tiefensee weiter. Voraussichtlich stelle das Land dafür zwei Millionen Euro zur Verfügung. Bei hoher Nachfrage könne der Betrag aufgestockt werden.

© dpa-infocom, dpa:240226-99-129357/2

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