Hier finden Sie Marcel Grzannas Empfehlungen für Essen und Trinken und für Ihren Weg durch die Stadt.
Restaurants, Kneipen, Live-Musik: Überall in Peking gibt es Möglichkeiten, um sich ins Nachtleben zu stürzen.
(Foto: Reuters)So kommen Sie am besten durch die Stadt:
Die Taxis sind billig (erwarten sie aber kein Englisch!), die U-Bahnen manchmal schneller und spottbillig. Faustregel im Pekinger Taxi: zehn Yuan (etwa 1,20 Euro) für zehn Minuten. Die U-Bahn kostet 25 Cent pro Fahrschein, egal, wie lang die Strecke ist.
Damit sollten Sie unbedingt fahren:
Mit der Motorrikscha. Das ist ein Riesenspaß im Berufsverkehr.
Wenn Sie hungrig sind, probieren Sie:
Peking-Ente ist in Peking ein Muss. Die krosse Entenhaut im Teigblättchen mit Soßen und Gemüse ist für die meisten Besucher eine positive Überraschung. Wer klassisches Straßenessen erleben will, der sollte sich an eine der zahlreichen Grillstationen halten, wo Fleisch- oder Gemüsespießchen (Chuanzi) angeboten werden. Man sitzt auf winzigen Hockern und erlebt die Esskultur der Einheimischen.
Auf die Hand gibt es vielerorts deftige Pfannkuchen (Jianbing), die wahlweise mit Hackfleisch oder Gemüse gefüllt sind. Die Restaurants bieten unterdessen häufig Kost aus allen Teilen des Landes. Freunde des scharfen Geschmacks sollten sich die fantastische Sichuan-Küche nicht entgehen lassen. Probieren Sie unbedingt das einfachste aller Gerichte, die Sichuan-Nudeln, die es überall gibt. Pekinger Teigtaschen (Jiaozi) sind eigentlich auch Pflichtprogramm.
Das Tolle in Asien und besonders auch in China ist die Esskultur des Teilens. Bestellen Sie mit fünf Leuten zehn Gerichte und jeder isst von jedem Teller. Ein herrlich geselliges Gemeinschaftserlebnis und die Möglichkeit vielfältig zu probieren.
Gegen den Durst ...
Beim lokalen Bierangebot scheiden sich die Geister. Anhängern deutscher Braukunst mag chinesisches Bier irgendwann über sein. Meistens aber gibt es nichts anderes. Fragen Sie unbedingt nach "bing pijiu", eiskaltem Bier, sonst öffnet die Kellnerin womöglich eine Flasche lauwarme Plörre und erzählt Ihnen, das sei besser für die Gesundheit. Wer mit chinesischen Beamten Arm in Arm aus einem Restaurant schreiten mag (siehe Ghost Street), versucht sich am hochprozentigen Getreideschnaps Baijiu. Maotai ist die exquisiteste Variante. Manche Flaschen kosten über 1000 Euro und noch mehr. Es gibt ihn aber auch zu erschwinglichen Preisen.
Das schönste Café:
Cafe Zarah auf der Gulou Dong Dajie, deutsches Frühstück bei Julia und Zhang Lin
Das beste Restaurant:
Auf der Ghost Street (Gui Jie) das Hua Jia Yi Yuan, das sich über zwei Hutong-Blöcke erstreckt. Man muss nur den Mut haben, nach hinten rauszugehen. Es gibt viele Speisen, auch für ängstliche Esser. Da Dong bietet perfekte Peking-Ente und zahlreiche andere exzellente Gerichte. Geba-Geba (23 Guandongdian Beijie) im äußersten Süden der Bar- und Kneipenstraße Sanlitun im Chaoyang-Viertel ist ein echter (japanischer) Geheimtipp, den ich nur ungern preisgebe. Aber seine Karte ist ausschließlich auf Chinesisch und Japanisch, was ihn vor Massentourismus bewahrt. Din Tai Fung zaubert fantastische chinesische Dumplings (Teigtaschen), vielleicht nicht ganz so gut wie das Michelin-Stern-gekrönte Mutterrestaurant in Taipeh, aber dennoch ein Hochgenuss der Teigtaschen-Kunst. Argo im Viertel Dongcheng (59 Wudaoying Hutong, Yonghegong) ist ein griechisches Restaurant, ehemals mit einem griechischen Koch, der 20 Jahre in Gießen gelebt hat. Jetzt ist leider nur noch der Besitzer Grieche und die chinesischen Köche haben ein anspruchvolles Erbe angetreten. Aber sie machen das gut. Saveurs du Coree bietet Bio-Reis- und Bio-Huhn-Gerichte und natürlich etliche Klassiker der koreanischen Küche. Besitzer King Tai ist Hongkong-Chinese, der auch Englisch und Französisch wie seine Muttersprache beherrscht. Sein Hofrestaurant liegt in einer Stichstraße der Nanluoguxiang in der Nähe des Trommelturms. Crystal Jade im Oriental Plaza, Teil einer Kette aus Restaurantkette aus Singapur, macht großartiges Dim Sum, was vergleichbar ist mit den chinesischen Teigtaschen.