Saint-Tropez:"Wir wollen kein Mini-Monaco werden!"

Bürgermeister Jean-Pierre Tuveri will Saint-Tropez vor der vollständigen Übernahme durch die Glamour-Welt retten.

Den Reichen und Schönen im französischen Jetset-Paradies Saint-Tropez droht Ungemach: Der Bürgermeister will dem Schickeria-Trubel im Hafenort Grenzen setzen und beispielsweise gegen die zehntausende Hubschrauberflüge im Jahr vorgehen.

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"Da haben Sie ein ständiges Geknatter in der Luft. Das nervt", sagte Jean-Pierre Tuveri der Zeit. Abhilfe könnten Landeplätze auf dem Meer schaffen. "Damit wäre allen gedient." Ein Dorn im Auge sind dem parteilosen Politiker zudem die Pläne für den Bau eines dritten Jachthafens.

Dieser würde "einen Angriff auf die Identität unseres kleinen Hafenortes" darstellen, kommentierte Tuveri. Im Golf von Saint-Tropez gehe es bereits zu wie "auf einer Kreuzung zur Stoßzeit. Es sind immer mehr Großjachten unterwegs, die 50 Meter lang sind und länger. Hinzu kommen die Ausflugsdampfer. Der Golf ist verschmutzt (...) Fragen Sie mal die Fischer, wie weit sie hinausfahren müssen, um etwas zu fangen."

Um Saint-Tropez vor einer vollständigen Übernahme durch die Glamour-Welt zu schützen, plant der Bürgermeister unter anderem den Bau von mehreren Hundert Wohnungen zu annehmbaren Preisen. "Das ist wichtig, damit die jungen Tropéziens hierbleiben können ... Wir wollen kein Mini-Monaco sein", sagte Tuveri.

Denkbar sei auch, dass in dem Ort an der Cote d'Azur wieder eine Künstlerkolonie entstehe.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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