Einsame Privatinseln, Yachten groß wie ein Haus und Nobelvillen in bester Lage - solcher Luxus war bislang Prominenten im Urlaub vorbehalten. Doch immer mehr Superreiche vermieten in Zeiten der Finanzkrise ihr Ferienparadies an jeden, der das nötige Kleingeld mitbringt. Eine Auswahl. Der britische Unternehmer Sir Richard Branson ist viel unterwegs - kürzlich überquerte der Gründer des Plattenlabels "Virgin" den Atlantik per Heißluftballon. Für seine Privatinsel in der Karibik (Britische Jungferninseln) hat er nur wenig Zeit - und teilt sie deshalb gerne mit Touristen. Wobei die Nebeneinkünfte dem Abenteurer sicher nicht ungelegen kommen. Sein 30 Hektar großes Necker Island kostet immerhin fast 35.000 Euro pro Nacht - für 28 Urlauber. Denn die Insel wird für gewöhnlich nur komplett vermietet. Im Preis inbegriffen sind mehrere Butler, Essen vom Gourmetkoch, Champagner und natürlich absolute Privatsphäre. Foto: www.virginlimitededition.com
Türkisblaues Meer, weißer Sandstrand und unberührte Palmenwälder - und das nicht nur ein, sondern gleich elf Mal. Magier David Copperfield kann eine Vielzahl von Inseln auf den Bahamas sein eigen nennen. Die Inselgruppe Musha Cay verfügt über fünf elegante Villen für insgesamt 25 Gäste und mehr als 30 Angestellte. Allerdings hat so viel Luxus seinen Preis: Abhängig von der Saison zahlen Gruppen bis zu zwölf Personen ab 26.000 Euro pro Nacht. Für Google-Gründer Sergey Brin kein Problem - er heiratete auf Musha Cay. Auch US-Moderatorin Oprah Winfrey soll sich hier gerne vom Sonnenuntergang verzaubern lassen. Foto: www.sanctuare.com
Bescheidener verbringt Jörg Pilawa seinen Urlaub. Und dementsprechend billig ist seine Insel zu haben: Für nur 184 Euro am Tag können entschlossene Abenteurer sein ganz privates Areal mieten - inklusive Endreinigung und Paddelboot für den Ponhook Lake in Nova Scotia. Der deutsche Moderator hat das idyllische Eiland an Kanadas Ostküste gerade erst für 250.000 Euro erworben. "Es gibt dort den Atlantik, Wale, Wälder, Wildnis", schwärmte er nach dem ersten Besuch. Sein Haus auf Hunt Island hat zwei Etagen und eine offene Galerie und bietet Platz für sechs Personen. Foto: www.vladi-private-islands.de; Mehr Informationen unter Vladi Island Travel, 040/330000, travel@vladi.de
Oder wie wäre es mit Ferien auf dem Meer? Medienmogul Rupert Murdoch besitzt nicht nur zahlreiche Zeitungen, sondern auch eine luxuriöse Segelyacht. Seine Rosehearty kann für 220.000 Euro eine Woche lang Ihr Urlaubsgefährt werden. Das Schiff ist 56 Meter lang und verfügt über fünf Suiten, die alle von Christian Liagre entworfen wurden. Außerdem gibt es ein Fitnessstudio an Bord, Equipment zum Tauchen und einen schicken Salon für Empfänge auf hoher See - schließlich weiß man nie, wem man dort begegnet. Foto: Charterworld.com
Zu klein? Dann sollten Sie vielleicht Kontakt zu Murdochs Geschäftspartner Tom Perkins aufnehmen. Auch der US-Millionär, ehemals Chef eines Risiko-Kapitalfonds, entspannt sich gerne auf hoher See. Seine Yacht ist mit 88 Meter Länge eine der größten Segelyachten der Welt. Und eine der schnellsten. The Maltese Falcon bietet Platz für zwölf Gäste und kostet ab 325.000 Euro pro Woche. Auch das Schiff des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch kann man angeblich für den eigenen Urlaub mieten - inklusive der 40 Angestellten an Bord. Wie viel der schwimmende Luxustempel kostet, ist allerdings nicht bekannt. Foto: AP
In der Basil's Bar auf Mustique (St. Vincent und die Grenadinen) trifft man dagegen Mick Jagger, Bryan Adams, David Bowie und andere Rocklegenden. Auch einige Monarchen halten auf der Insel Hof. Prinzessin Margaret hatte ein Stück von Mustique 1960 zu ihrer Hochzeit geschenkt bekommen - und sich an dessen Südspitze das erste Traumhaus gebaut. Heute stehen mehr als 80 eigenwillige Villen auf der Grenadineninsel. Viele Anwesen werden ab und an vermietet - so auch die japanisch angehauchte Villa von Jagger mit dem klangvollen Namen Stargroves. Kosten: ab 17.000 Euro pro Woche. Foto: Mustique Villa Rentals
Andere Stars haben gleich ein eigenes Hotel aufgemacht. Michael Douglas beispielsweise hat in seiner Kindheit angeblich viele glückliche Urlaube im "Hotel Ariel Sands" auf Bermuda verbracht - es gehört seiner Familie. Inzwischen ist der Hollywoodstar Mitbesitzer. Schauspielkollege Clint Eastwood bietet Touristen rustikale Romantik auf seiner "Mission Ranch" in Kalifornien (Foto). Robert Redford hat sich ein Grundstück in Utah zugelegt, auf das er ein Haus aus Naturmaterialien baute. Inzwischen sind es fast 100 Chalets, die das ökologische Hoteldorf "Sundance" bilden. Auch Regisseur Francis Ford Coppola setzt auf die Natur - sein Öko-Paradies "Blancaneaux-Lodge" im Urwald von Belize ist mit Wasserkraftwerk und Gemüsegarten ausgestattet. Foto: AP
Hollywoodstar George Clooney soll dagegen seine eigene Villa Oleandra mit Blick auf den Comer See bisweilen an Urlauber abgeben. Als Gast reiht man sich ein in eine illustre Riege - Cindy Crawford, Brad Pitt, Matt Damon, Catherine Zeta Jones und Michael Douglas haben in dem italienischen Anwesen aus dem 19. Jahrhundert schon ihren Urlaub verbracht. Ganz billig ist der Aufenthalt allerdings nicht: Dem Fernsehsender Vox zufolge kostet eine Woche bei Clooney 660.000 Euro. Der Reiseveranstalter luxuryproperties vermietet deshalb alternativ die Villa Como, direkt neben dem Landhaus des Schauspielers, über deren Gartenzaun man vielleicht den ein oder anderen Blick nach nebenan erhaschen kann. Foto: AP
Oder wie wäre es mit einer eigenen Insel? Palmen sucht man auf Tollow natürlich vergeblich, dafür gibt es Buchen und Eichen und die Anreise ist nicht weit. Nicht nur in der Südsee und der Karibik stehen regelmäßig Privatparadiese zum Verkauf, auch in der Ostsee sucht derzeit ein einsames Eiland einen neuen Besitzer. Auf Tollow - fast umschlossen von der zu Rügen gehörenden Halbinsel Zudar - gibt es keine Nachbarn, dafür zahlreiche Graugänse. Zudem gilt das Naturidyll als Anglerparadies mit Hechten, Barschen und Zandern. Ein Haus darf hier allerdings nicht gebaut werden. Dafür kostet die Insel auch kaum mehr wie eine Nacht bei Clooney: Für 150.000 Euro gehört Tollow Ihnen! Foto: ddp (sueddeutsche.de/af/kaebjj)