Mountainbike:Über den Loassattel nach Hochfügen

Lesezeit: 2 min

Auf der Route zwischen Inntal und Zillertal sorgen steile Anstiege für sportliches Niveau. Auf spannende Abfahrten müssen Biker dagegen verzichten.

Stefan Wehler

Vom Parkplatz der Kellerjochbahn in Schwaz betrachtet, lassen nur die Bergflanken des engen Inntal erahnen, dass hier eine anstrengende Tour für konditionsstarke Mountainbiker ihren Anfang nimmt. Nachdem das Ortszentrum von Schwaz mit seinem berühmten Silberbergwerk erreicht ist, steigt der asphaltierte Weg hinter dem Schwazer Franziskaner-Kloster zum ersten Mal steil an.

Der breite Forstweg führt teilweise steil nach oben (Foto: öw)

Der asphaltierte Untergrund erleichtert die erste Kletterpartie zwar erheblich, doch dieses Vergnügen hält nur kurz vor. Mit dem Einbiegen auf die Mountainbikeroute nach Grafenast endet das "Rollfeld" abrupt und macht einem schattigen Forstweg Platz. Die kurze Passage bis zur Sesselliftstation Grafenast entwickeln sich dank der enormen Steigung, die streckenweise über zwölf Prozent beträgt, zur Härteprüfung für Lunge und Waden. Auf nur fünf Kilometern führt der Anstieg 800 Höhenmeter näher an den Gipfel der Tour heran.

Keine Zeit zum Durchatmen

Die folgende Abfahrt ist so kurz, das kaum Zeit zum Durchatmen bleibt, zumal der sandige Untergrund keine Konzentrationslücken erlaubt. Und dann geht es wieder bergauf. Der Anstieg zum Loassattel scheint wesentlich harmloser als der nach Grafenast. Mit den vorangegangenen zehn Kilometern in den Beinen, wird aber auch die Anfahrt auf das Gamssteinhaus, dem höchsten Punkt der Strecke, zur Herausforderung.

Am Gamssteinhaus lohnt sich eine Pause. Hier auf 1683 Höhenmetern öffnet sich der Blick auf der einen Seite zurück ins Inntal, während auf der südöstlichen Bergflanke schon das Zillertal mit seinen schneeweißen Hochgebirgsgletschern liegt.

Asphalt auf der Abfahrt

Dorthin führt auch die Abfahrt. Über einen relativ breiten Forstweg gelangt man in die Skischaukel Hochfügen, wo der Untergrund wieder asphaltiert ist, und zur Schellenbergalm. Die Abfahrt ins Fügener Ortszentrum könnte mit elf Prozent Gefälle spannend sein, die nun durchgehend asphaltierte Strecke macht die Abfahrt jedoch nicht anspruchsvoll, dafür aber schnell.

Auf dem 16 Kilometer langen Rückweg nach Schwaz, der entlang der Bundesstraße und ab Rotholz auf Landstraßen verläuft, werden Puristen unter den Mountainbikern das Gesicht verziehen. Mit nur minimalen Höhenunterschieden und ständigem Straßenbelag unter dem Profil gleicht die Strecke eher einer gemütlichen Straßenradtour. Die flache Charakteristik eröffnet allerdings die Gelegenheit, im Endspurt zu testen, was nach den schwierigen Anstiegen nach Grafenast und auf den Loassattel an Kondition übrig geblieben ist. Anderenfalls bleibt nur die Rückfahrt mit dem Bus.

Wissenswertes

Anfahrt: Mit dem Auto über die A 93 nach Kufstein, weiter bis zur Autobahnausfahrt Schwaz; auf der Bundesstraße etwa zwei Kilometer Richtung Innsbruck Parken an der Kellerjochbahn

Zeit: 3,45 bis 4,30 Stunden

Länge: 50 Kilometer

Schwierigkeit: Auf einem relativ kurzen Teilstück der Strecke werden die meisten der insgesamt 1263 Meter Höhenunterschied erklettert, dadurch sehr steil, in der Abfahrt durch fast ausschließlich asphaltierten Untergrund aber einfach mit langem Flachstück am Ende, kaum anspruchsvoller Untergrund

Einkehr: Gasthof Gamssteinhaus (1683 Meter) Schellenbergalm (1300 Meter)

Informationen: Tourismusverband Schwaz-Pill, Franz-Josef-Strasse 23,A-6130 Schwaz, Tirol, schwaz-pill@netway.at

Hier geht es zurück zur interaktiven Karte!

© Süddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: