Lufthansa-Sparprogramm:Mehr Sitze, weniger Platz

Dem harten Wettbewerb auf europäischen Strecken will die Lufthansa mit einer Billigflieger-Strategie begegnen und spart als Erstes mal am Platz pro Passagier.

Billigflieger haben es vorgemacht, nun zieht die Deutsche Lufthansa nach: Wegen der scharfen Konkurrenz auf ihren europäischen Linien muss die Fluggesellschaft Geld sparen. Unter anderem sollen künftig größere Flugzeuge mit mehr Plätzen täglich länger fliegen, erklärte Vize-Konzernchef Christoph Franz im Interview.

Sparmaßnahmen der Airlines
:Jedes Gramm zählt

Mit den Energiepreisen steigen auch die Kosten für Kerosin. Die Airlines reagieren mit unterschiedlichen Spar-Maßnahmen darauf. Einige sind naheliegend, andere dagegen kurios. So könnte man Sie zum Beispiel auffordern, vor dem Boarding noch einmal das WC aufzusuchen - und rasch Ihr Kleingeld auszugeben.

Mehr Sitze pro Flieger bedeutet weniger Sitzabstand zwischen den Reihen. Der Komfort für die Passagiere soll trotz eines geringeren Sitzabstandes dennoch nicht schlechter werden. Von 2010 an werden neue Sitze eingebaut, wie Lufthansa-Sprecherin Amélie Schwierholz sagte. Die Passagiere sollen von schmaleren Lehnen und neuen Materialien profitieren. Derzeit beträgt der Sitzabstand in der Regel 79 bis 81 Zentimeter.

Auch anderes Inventar in den Fliegern kommt auf den Prüfstand. So könnten Küchen ausgebaut werden, wenn die Flugzeuge nur auf sehr kurzen Strecken eingesetzt werden. Auch das schaffe Platz, sagte die Sprecherin. Das Gleiche gelte für Garderoben.

Wie viele zusätzliche Sitzplätze pro Maschine diese Maßnahmen bringen, steht noch nicht fest. Auch die mögliche Kostenersparnis wurde nicht beziffert. Im Gegensatz zu vielen Billigfliegern will Lufthansa auch in Zukunft Essen und Getränke kostenlos anbieten.

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