So ganz genau weiß man es mal wieder nicht - wann die ersten Menschen nach Lanzarote kamen und woher.
Wahrscheinlich waren es Berber aus Nordafrika vor gut 1500 Jahren. So gut wie sicher ist: Sie kamen mit dem Boot. Heute reisen die meisten Besucher mit dem Flieger an. Dabei hat es durchaus seine Reize, die Vulkaninsel vom Wasser aus zu entdecken.
Wer den Atlantik nicht nur mit einigen Schwimmzügen kennen lernen möchte, hat auf Lanzarote etliche Möglichkeiten aufs Wasser zu gehen: Mit dem Schiff der Fred-Olsen-Fährgesellschaft von Playa Blanca aus zum Beispiel, die tagsüber im ständigen Pendelverkehr zwischen Lanzarote und der Nachbarinsel Fuerteventura eingesetzt ist - 20 Minuten dauert die Überfahrt.
So dicht an der Küste ist die Hoffnung aber gering, Delfine oder fliegende Fische beobachten zu können. Bei Bootstouren, die etwas weiter raus führen, stehen die Chancen besser.
Ausflüge aufs Meer werden gleich von mehreren Orten aus angeboten: etwa von Puerto del Carmen aus, wo auch ein Glasboden-Katamaran in See sticht, oder ab Puerto Calero. In dem kleinen Ort westlich von Arrecife gibt es sogar Ausflüge per U-Boot, die gut eine Dreiviertelstunde in den Atlantik abtauchen - auf 30 Meter Tiefe. Wer Glück hat, sieht einen Rochen am Bullauge vorbeischweben.
Puerto Calero hat außerdem eine Marina, der nachgesagt wird, die schönste der Kanaren zu sein - allerdings auch, zu den teuersten zu gehören. Weiter westlich liegt die Marina Rubicón. Der Yachthafen an der Südwestküste wurde erst 2004 in Betrieb genommen und soll nun noch mehr Segler nach Lanzarote locken, sagt Ines Rojas de Léon, die Präsidentin der Inselregierung.
Rund um die Marina gruppieren sich Geschäfte und Boutiquen, Restaurants, Autoverleiher und eine Tauchschule. Im Hafen liegt Yacht an Yacht, Segler aus Southampton haben hier genauso festgemacht wie ein Boot aus Fort Lauderdale in Florida und eines aus Wilhelmshaven. Und hier liegt auch der Rubicat, ein Katamaran für Ausflugsfahrten auf den Atlantik.
Touristen können bei solchen Tagestouren zumindest einen Eindruck davon bekommen, wie es auf dem Meer rund um die Vulkaninsel aussieht.
Unterwegs mit Kapitän John
Am großen Steuerrad steht John Dieckhoff, der junge Kapitän, dessen Eltern aus Deutschland stammen. Mit leise tuckerndem Motor läuft das Schiff aus, das Platz für mehr als 100 Passagiere bietet.
Am frühen Vormittag ist der Himmel noch ziemlich bezogen. Der Wind bläst kräftig. Typisch für Lanzarote ist Nordost-Passat, der nachts die Feuchtigkeit auf die Insel trägt, die gerade die Weinstöcke von La Geria dringend gebrauchen.
Der Seegang ist deutlich zu spüren - und von dem sonst problemlosen Sonnenbaden im vorderen Teil des Katamarans ist nun dringend abzuraten, schon weil immer mal wieder Wellen über die Reling schwappen.
Die Crew hat inzwischen die Segel gesetzt. Und die Passagiere brauchen nichts tun, als sich entspannt umzuschauen. Der Leuchtturm an der Südwestspitze Lanzarotes ist zu sehen und auch die Nachbarinsel Fuerteventura, deren Bergspitzen unter Wolken liegen.