Serie: Deutsche Straßen:Gehen, gucken, kaufen auf der Kö

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Die Königsallee ist eine Meile derer, die sich auf der Gewinnerseite wähnen. (Foto: imago)

Von der Lebensader zum Lebensgefühl: Die Kö holt die Welt nach Düsseldorf. Aber vor allem gefällt man auf dieser Straße sich selbst. Ein Streifzug durch die Eitelkeiten.

Von Hans Hoff

Kein Düsseldorfer, der noch halbwegs bei Trost ist, geht freiwillig auf die Kö. Außer natürlich, wenn Besuch kommt. Dann geht es beinahe zwangsläufig auf die Kö, die offiziell Königsallee heißt, aber höchst selten so genannt wird. Für den Besuch will man eben ein bisschen angeben mit dem, was man hier hat, auch wenn man es selbst kaum nutzt. "Die Kö ist wie eine Sammeltasse. Die zeigt man gerne her, aber man trinkt nicht draus", sagt der Kabarettist Manes Meckenstock. Für den WDR hat der Düsseldorfer mal eine Umfrage gemacht und hundert Frauen auf der Kö gefragt, wo sie wohnen. Gerade mal drei kamen aus Düsseldorf. "Es sind doch nur die Zugereisten, die dort ihr Geld demonstrieren", sagt Meckenstock, der es mit einem lästerlichen Spruch aus einem seiner Programme sogar in den Wikipedia-Eintrag der berühmtesten Straße Nordrhein-Westfalens geschafft hat. "Wissen Sie, was der Lieblingssport der Düsseldorfer ist?", hat er gefragt und die Antwort gleich mitgeliefert: "Na, 400 Meter blöd gucken - auf der Kö!"

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