Schon in wenigen Wochen sollen die ersten ICE-Züge aus Deutschland durch den Kanaltunnel fahren - allerdings nur probeweise. Bahnchef Rüdiger Grube kündigte in Berlin an, die ersten Testfahrten seien für kommenden Monat geplant: Am 19. Oktober soll ein ICE-3 mit prominenter Besetzung, unter anderem mit Grube und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, durch den Tunnel zum Londoner Bahnhof St. Pancras fahren.
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Der regelmäßige Betrieb sei für 2013 geplant, erklärte ein Bahnsprecher. Den Angaben zufolge verhinderten bisher die Sicherheitsbestimmungen für den 50 Kilometer langen Tunnel, dass andere als die jetzt dort verkehrenden Eurostar-Züge die Röhren passieren können.
Diese Sicherheitsbestimmungen würden nun überarbeitet, so dass auch andere Züge dort fahren können, erklärte der Sprecher. Nach einer Vereinbarung zwischen Frankreich und Großbritannien müssen Züge, die den Tunnel befahren, derzeit mindestens 400 Meter lang sein, um eine Evakuierung durch die Notausgänge zu erleichtern. ICE-Züge sind allerdings wesentlich kürzer.
Nach Einschätzung der Bahn wäre die Verbindung zwischen dem Ballungsgebiet Rhein-Ruhr und London lukrativ: Allein auf dieser Strecke könnten rund eine Million Passagiere angelockt werden.
Die genauen Verbindungen nannte die Bahn noch nicht: Von wo und wie oft die Züge fahren und ob gegebenenfalls Kooperation mit anderen westeuropäischen Bahnen eingegangen würden, werde gerade erarbeitet.