Bergtour:Die Reither Spitze über Seefeld

Lesezeit: 2 min

Als Loipenparadies hat Seefeld einen großen Namen. Kaum bekannt sind die Wanderrouten in der Erlspitzgruppe - trotz des Traumpanoramas.

Stefan Herbke

Die ersten Wanderer bleiben gleich hinter der Seilbahnbergstation am 2060 Meter hohen Seefelder Joch stehen, um das Gipfelpanorama zu bestaunen. Über dem Tiroler Dorf ragt markant der Klotz der Hohen Munde auf, rechts davon, durch das Gaistal getrennt, das Wetterstein mit Zugspitzplatt und Zugspitze. Im Norden herrscht freie Sicht durch das Isartal nach Mittenwald, rechts davon die Karwendelketten und tief unten, inmitten eines grünen Wiesenflecks, die idyllische Eppzirler Alm. Ein grandioser Rundblick - und das ohne sich mit etwaigen Aufstiegen abzumühen.

Beste Aussichten - und das schon bevor man die Mühen einer Wanderung auf sich genommen hat. (Foto: Fotos: Herbke)

Eine halbe Stunde zum ersten Gipfelkreuz

Das erste Wegstück ist ohnehin nicht sonderlich strapaziös. Der erste Gipfel, die Seefelder Spitze (2221 Meter) ist bequem zu ersteigen. Gut 150 Meter beträgt der Höhenunterschied, nach spätestens einer halben Stunde steht man neben dem großen Kreuz und kann gebannt in das Schuttkar unter der Reither Spitze blicken. Hufeisenförmig umschließen die Grate das Kar mit seinen grauen Schuttströmen, in denen man deutlich den Weg ins Reither Joch erkennt.

Waren auf dem Weg bis zur Seefelder Spitze noch zahlreiche Spaziergänger und Ausflugsgäste unterwegs, verliert sich deren Spur auf dem Weiterweg zur Reither Spitze. Ausflügler, die zur Nördlinger Hütte wollen, verkürzen den Anstieg lieber mit der Seilbahn zum Härmelekopf. So ist man auf dem Wegstück durch das landschaftlich faszinierende Reither Kar alleine, über das man gemütlich zum Reither Joch quert.

Über die Reither Spitze zur Nördlinger Hütte

Deutlich steiler und anstrengender ist dagegen die Schlussetappe auf die Reither Spitze, einige Stellen sind hier mit Drahtseilen gesichert. Am Seefelder Joch noch stand die Reither Spitze beim Blick nach Süden im Weg, jetzt versperrt kein Berg mehr die Fernsicht auf die Dreitausender der Stubaier Alpen.

Außergewöhnlich auch die Lage der Nördlinger Hütte auf einem Wiesenrücken unter der Südflanke der Reither Spitze. Hoch über dem Inntal bietet sie eine unvergleichliche Aussicht und die Möglichkeit, Sonnenauf- und -untergang zu beobachten, um anderntags gemütlich über die Reither Jochalm nach Seefeld abzusteigen.

Anfahrt: Garmischer Autobahn bis zum Autobahnende und über Oberau, Farchant, Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Scharnitz nach Seefeld zum Parkplatz an der Talstation der Standseilbahn zur Rosshütte. Zugverbindung von München über Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald und Scharnitz

Zeit: Insgesamt 4 Stunden

Schwierigkeit: Aussichtsreiche Bergwanderung, der Anstieg auf die Reither Spitze ist mit Drahtseilen gesichert und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ohne Schwierigkeiten ist der Weg vom Härmelegrat (Seilbahn von der Rosshütte) zur Nördlinger Hütte

Einkehr: Nördlinger Hütte (2239 Meter), Reither Jochalm (1505 Meter)

Karte: ÖK 117, Zirl (1:50.000)

Hier geht es zurück zur interaktiven Karte!

© Süddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: