"Passen Sie bloß auf!" Der Toilettenmann kauert sonst auf einem Stuhl und wartet, dass die Münzen auf die Untertasse klimpern. Jetzt aber muss er aufstehen und nach dem Rechten sehen. Er beobachtet, wie ein Besucher seine Arme weit durchs Geländer streckt und senkrecht nach unten fotografiert. "Dieses Jahr sind schon 14 Apparate in die Tiefe gesaust", warnt er. Ob eine Kamera dabei mal einem auf den Kopf gefallen sei, fragt der Tourist. "Keine Ahnung", entgegnet der Toilettenmann und schlurft an seinen Arbeitsplatz zurück, den er nur mit Europas schnellstem Lift erreicht.
Dieser Aufzug katapultiert Besucher mit maximal 8,5 Meter pro Sekunde zum "Panorama Punkt" auf dem Kollhoff-Tower am Potsdamer Platz in Berlin Mitte - das sind über 30 km/h. Die Aussichtsplattformen auf 90 Metern Höhe im 24. und 25. Stock sind im Freien, eine große Portion Berliner Luft ist garantiert. Das Gebäude im Stil der US-Skyscraper der 1920er Jahre ist umstellt von den anderen Giganten am Platz, dem Bahn- und dem Debis-Hochhaus. Im letzten Winkel der spitz zulaufenden Dachterrasse fegt einem der Wind um die Ohren, als stünde man an einem felsigen Abgrund.
Weit unten spazieren die Miniatur-Passanten umher. Und auch all die anderen Sehenswürdigkeiten sind auf einen Blick auszumachen: das Brandenburger Tor, die Siegessäule, das Haus der Kulturen der Welt, das Schloss Bellevue. Die Blitzfahrt nach unten dauert 20 Sekunden.
Kollhoff-Hochhaus: 5,50 Euro, ermäßigt 4 Euro. Täglich 10 bis 20 Uhr geöffnet, im Winter: 10 bis 18 Uhr, panoramapunkt.de