Am 29. April 1945 kommt der Zug mit der Nummer 94803 in die Kleinstadt Roztoky nahe Prag - es ist eine Zwangsfahrt von mehr als 4000 KZ-Häftlingen.
Tschechien ist damals von Hitler-Deutschland besetzt, die Nazis sind gefürchtet, doch in Roztoky hilft die Bevölkerung dennoch den ausgemergelten Häftlingen.
Seit Tagen ist der Transport unterwegs, viele Häftlinge sind schwach, krank oder verletzt. In Roztoky versorgen Frauen und Mädchen die Schwächsten.
Einige Häftlinge sind während der Fahrt gestorben. Sie werden unter anderem von einem Gymnasiasten aus den Waggons geborgen.
Die Tschechen haben mit dem Bahnhofsvorsteher an der Spitze ausgehandelt, dass sie die Häftlinge versorgen können. Fast einen Tag bleibt der Transport in Roztoky - und die Wachen schauen der Hilfsaktion zu.
Viele Häftlinge - vor allem Tschechen - nutzen die Gelegenheit und fliehen. Von den Einheimischen werden sie neu eingekleidet und teilweise in Privathäusern versteckt.
Für die schwer kranken und verletzten Häftlinge wird ein Lazarett eingerichtet - auch sie bleiben in Roztoky.
Ein Gemischtwarenhändler filmt die Szenen - ein einzigartiges Zeitdokument.
Nach fast einem Tag rollt der Transport weiter nach Prag. Dort werden weitere Waggons mit Häftlingen angekoppelt, aber auch bis zu tausend Häftlinge entkommen in der Hauptstadt. Die in Roztoky geborgenen Toten werden derweil in aller Würde beigesetzt.