Zehntausende Menschen sind am ungarischen Nationalfeiertag in der Hauptstadt Budapest auf die Straße gegangen. Teilweise demonstrierten sie für, teilweise gegen die Führung des rechtskonservativen Regierungschefs Viktor Orban.
Die Gegner der Regierung versammelten sich am Pester Brückenkopf der Elisabethbrücke. Die Opposition wirft Orban vor, Rechtsstaat und Demokratie abzubauen und die Medienfreiheit einzuschränken. Zu der Kundgebung hatte die Internet-Plattform "Eine Million für die Pressefreiheit" aufgerufen. Ihr Motto "Waschen wir die Schande weg!" ist dem "Nationallied" des revolutionären Dichters Sandor Petöfi (1823-1849) entlehnt.
Die Anhänger Orbans versammelten sich am Nachmittag zu einer Rede des Regierungschefs vor dem Parlament. An dem sogenannten Friedensmarsch der Pro-Orban-Aktivisten nahmen auch mehrere hundert Sympathisanten aus Polen teil. Ihre "Solidaritätsreise" nach Budapest war von der ultra-rechten Wochenzeitung Gazeta Polska organisiert worden.
Am 15. März gedenken die Ungarn des Ausbruchs der Revolution von 1848 gegen die Habsburger-Herrschaft. Verschiedene Organisationen und Parteien hatten Veranstaltungen angekündigt, darunter die rechtsextreme Jobbik ("Die Besseren"), die im Parlament vertreten ist.