Wirtschaftspolitik:Handelskammer-Präses: „Ordentliches Regieren reicht nicht“

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Hamburg (dpa/lno) - Die Handelskammer Hamburg hat vom rot-grünen Senat eine entschlossenere Wirtschaftspolitik und eine Zukunftsvision für die Hansestadt gefordert. „Ordentliches Regieren ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für eine erfolgreiche Zukunft“, sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust am Freitag bei der „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns“ vor rund 1200 Gästen. An den ebenfalls anwesenden Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) appellierte er: „Rufen Sie eine Hamburger Zukunftsklausur ins Leben, bei der die Top-Entscheider aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft regelmäßig zusammenkommen, um gemeinsam Hamburgs Zukunft zu gestalten.“

Deren zentrale Themen sollten aus Austs Sicht die Stärkung des Wettbewerbs im Hafen sowie Innovationen am Standort sein. Derzeit schlage das wirtschaftliche Herz der Stadt nicht mehr im Takt der Weltwirtschaft, sagte Aust. „Der Einstieg der weltweit größten Linienreederei MSC bei der HHLA führt allein noch nicht zu mehr Wettbewerb im Containerumschlag.“ Dieser sei aber dringend notwendig, um nachhaltig mehr Effizienz und Produktivität zu erzielen.

Aust kritisierte, dass der Senat eine echte Chance vertan habe bei der Förderung des Innovationsstandorts mit einer von der Handelskammer geforderten Zukunftsmilliarde. Hamburg habe allein in diesem Jahr eine Hapag-Lloyd-Dividende in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro erhalten. „Ein echter Windfallprofit, mit dem die Stadt nicht rechnen konnte und auch nicht rechnen durfte! Ich erlaube daher die Frage an den Hamburger Senat: Wo ist das Geld geblieben?“

© dpa-infocom, dpa:231229-99-438944/2

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