Wahlen:Rollendes Büro und Schokolade: Wie Kandidaten Auto nutzen

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Die hessische SPD-Ministerpräsidenten-Kandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser. (Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild)

Kurz vor der Landtagswahl sind Spitzenkandidaten im Stress. Wie nutzen sie ihre Zwangspausen bei Autofahrten? Ein Fahrer lässt ihnen freie Hand für Beschäftigungen. Manche naschen auch Süßigkeiten.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessen ist ein Flächenland. Die Autofahrten der Spitzenkandidaten für die Landtagswahl an diesem Sonntag (8.10.) zu ihren Wahlkampfterminen sind daher oft lang. Wie nutzen sie ihre Zwangspausen auf vier Rädern?

Der amtierende CDU-Ministerpräsident Boris Rhein, der die Wiesbadener Staatskanzlei verteidigen will, studiert laut seiner Partei „meistens Akten und bereitet seine nächsten Reden vor. Außerdem telefoniert er regelmäßig in seinem Fahrzeug.“ Weiter heißt es zu Hessens CDU-Chef: „Wegen der vielen Termine bleibt für andere Dinge meistens keine Zeit.“

Rheins SPD-Herausforderin, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, sagt, das Auto verwandele sich in ihr Büro: „Ich nutze die Fahrten für Telefonate, schaue mir wichtige Unterlagen an, bereite mich auf anstehende Termine vor. Auch Videokonferenzen mache ich aus dem Auto.“ Manche ihrer Tage seien so gefüllt, „dass ich nur bei den Autofahrten dazu komme, etwas zu essen und mich ein bisschen zu stärken“. Besonders gerne nutzt die Bundesinnenministerin nach eigenen Worten ihre Fahrten, „um mit meinem kleinen Sohn und meinem Mann zu sprechen. Das sind die wichtigsten und schönsten Momente.“

Der grüne Vize-Ministerpräsident Tarek Al-Wazir liest auf dem Weg zu Terminen Akten und telefoniert dienstlich. „Außerdem gehören Eukalyptusbonbons zu jeder Fahrt dazu“, teilt seine Partei mit. Auch bei der hessischen Wissenschaftsministerin und grünen Co-Spitzenkandidatin Angela Dorn heiße es im Auto „Akten bearbeiten, Telefonate führen, Mails schreiben. Schokolade sollte allerdings immer in der Nähe sein als erste Hilfe gegen kurzfristige Energietiefs.“

FDP-Spitzenkandidat Stefan Naas führt nach eigenen Angaben unterwegs zu Wahlkampfterminen Gespräche mit Mitfahrern und telefoniert mit Parteikollegen oder Freunden. Außerdem höre er Informationssendungen im Radio und denke über politische Entwicklungen nach. Naas ergänzt: „Und manchmal esse ich auf Autofahrten auch Schokolade - und ärgere mich dann hinterher, dass ich sie gegessen habe.“

Die AfD teilt zu ihrem Spitzenkandidaten Robert Lambrou mit, er achte auf die Straße, „weil er selber fährt. Er hat auf das Privileg eines Fahrers verzichtet, den der hessische Landtag allen Fraktionsvorsitzenden zur Verfügung stellt.“ Daher beschränke sich Lambrou im Auto auf Telefonate über die Freisprechanlage „mit Freunden, Familie, Parteikollegen und Interessenvertretern“.

Bei den Linken liest und telefoniert Spitzenkandidat Jan Schalauske bei Autofahrten. Seine Co-Spitzenkandidatin Elisabeth Kula hört dabei laut der Partei gerne Metal Music. Beide bereiten auf vier Rädern zudem Reden vor.

© dpa-infocom, dpa:231005-99-445318/2

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