Friedensforschungsinstitut Sipri:Waffenhandel weltweit nimmt zu - USA weiter führend

Ein undatiertes Foto des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin Aeronautics zeigt zwei F-35-Kampfflugzeuge. (Foto: Tom Reynolds/dpa)
  • Der weltweite Waffenhandel hat dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge in den vergangenen fünf Jahren weiter zugenommen.
  • Die USA behaupten sich mit großem Abstand als größter Waffenexporteur. Deutschland liegt auf Rang vier.
  • Saudi-Arabien steht an der Spitze der Waffenimporteure.

Die USA haben ihre Position als weltweit größter Waffenexporteur weiter ausgebaut. 36 Prozent aller Waffenausfuhren gingen in den vergangenen fünf Jahren auf das Konto der Vereinigten Staaten, teilte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in einem am Montag veröffentlichten Bericht mit. Im Vergleich zum vorherigen Fünfjahreszeitraum stiegen diese demnach um 29 Prozent. Mehr als jede zweite exportierte Waffe aus den USA wurde in den Jahren 2014 bis 2018 in den Nahen Osten geliefert.

Während die US-Waffenausfuhren stark zugenommen hätten, seien die des zweitgrößten Exporteurs Russland wegen weniger Aufträgen aus Indien und Venezuela gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 bis 2013 um 17 Prozent gesunken. Insgesamt stieg das weltweite Volumen der Im- und Exporte von Waffen laut Sipri im Fünfjahresvergleich um 7,8 Prozent.

Hinter den USA und Russland blieben Frankreich, Deutschland und China die größten Waffenexporteure. Zusammen stehen die fünf Länder für 75 Prozent aller internationalen Rüstungsverkäufe der vergangenen fünf Jahre. Deutschland steigerte seine Exporte um 13 Prozent, wurde aber von Frankreich von Platz drei auf Platz vier verwiesen. U-Boote waren die meistverkauften deutschen Großwaffen.

Weltweit größter Waffenbezieher ist Saudi-Arabien, gefolgt von Indien, Ägypten, Australien und Algerien. Die deutsche Bundesregierung hatte Ende 2018 als Reaktion auf die Tötung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul alle Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien gestoppt.

© SZ.de/AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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