Verhältnis: USA und Iran:Iran lässt angeklagte US-Bürgerin frei

Vor mehr als einem Jahr wurde die Amerikanerin Sarah Shourd im Iran verhaftet - und wegen Spionage angeklagt. Nun darf sie doch ausreisen. Das Verhältnis zwischen beiden Staaten könnte dies verbessern.

Der Iran hat eine US-Bürgerin mehr als ein Jahr nach deren Festnahme freigelassen. Sarah Shourd befinde sich auf dem Weg in die Schweizer Botschaft in Teheran, sagte ihr Anwalt Masud Schafie. Der iranische Fernsehsender Press-TV hatte zuvor von ihrer Freilassung berichtet.

Sarah Shroud vor ihrer Festnahme im Juli vergangenen Jahres. (Foto: AFP)

Shourd gehörte zu einer Gruppe von drei US-Bürgern, die im Juli 2009 im Grenzgebiet zum Irak festgenommen worden war. Nach Angaben von Familienangehörigen waren die drei auf einer Wanderung im Irak.

Die Teheraner Staatsanwaltschaft hatte am Wochenende die Anklage wegen Spionage bestätigt, wofür die Todesstrafe verhängt werden kann. Sie erklärte aber zugleich, dass Shourd "aus gesundheitlichen Gründen" ausreisen dürfe - gegen die Zahlung einer Kaution von 500.000 Dollar. Ihre beiden Begleiter sollten aber in Haft bleiben.

Der Fall hat das Verhältnis zwischen den USA und dem Iran zusätzlich belastet, das wegen des seit Jahren anhaltenden Atomstreits ohnehin angespannt ist. Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Energieprogramms an Atomwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.

Die Schweizer Botschaft vertritt die US-Interessen in der iranischen Hauptstadt, weil der Iran und die USA seit der Islamischen Revolution von 1979 keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten.

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