Venezuela:Eskalation in Caracas

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Erster Toter bei Protesten. Doch Präsident Maduro sagt: alles "absolut friedlich". In Caracas sieht man, wie falsch das ist.

Von Boris Herrmann, Caracas

Die Autopista Francisco Fajardo, die zentrale Stadtautobahn von Caracas, sieht seit Tagen aus wie ein Kriegsgebiet. Es brennen Barrikaden, es kreisen Armee-Hubschrauber, es wird mit Tränengas und Gummigeschossen gefeuert. Am Donnerstag hatten sich dort zum wiederholten Mal in dieser Woche Zehntausende versammelt, um gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro zu protestieren. Schwere Panzerfahrzeuge trennten den Zug der Regierungsgegner von einer Gegendemonstration, zu der Anhänger der chavistischen Regierungspartei aufgerufen hatten. Das Bild symbolisierte jene Zerreißprobe, vor der das ölreichste Land der Welt derzeit steht. Die Situation ist extrem angespannt, die Nerven liegen blank. Viele Bewohner der venezolanischen Hauptstadt verlassen seit Tagen ihre Häuser nicht, aus Angst vor der nächsten Eskalation. Und was sagt der Präsident im Staatsfernsehen? "Caracas ist absolut ruhig und friedlich."

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