Anna Chapman und Co.:Wer sind die Spione?

Derzeit findet der spektakulärste Agentenaustausch seit dem Kalten Krieg statt: Die USA tauschen zehn Mitglieder eines russischen Spionagering gegen vier Russen, die für den Westen spioniert haben. Die Bilder.

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(Foto: AFP)

Eine der spektakulärsten Spionage-Affären zwischen Russland und den USA nähert sich dem Ende. Zehn enttarnte russische Spione haben sich bei ihrer Gerichtsverhandlung in New York schuldig bekannt, denn ... Bild: Gerichtszeichung

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(Foto: dpa)

... das war die Bedingung für den Agententausch. Gleich nach der Verhandlung wurden die Männer und Frauen nach Wien geflogen, wo sie gegen vier Russen ausgetauscht werden, die für den Westen spioniert haben sollen. Bild: Presseauflauf nach der Gerichtsverhandlung

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(Foto: dpa)

Der russische Präsident Dimitrij Medwedjew hatte die vier Russen begnadigt, um den Austausch möglich zu machen. Der Deal sei auf höchster Ebene, zwischen Medwedjew und US-Präsident Barack Obama ausgehandelt worden. Beide hatten ein großes Interesse daran, die Spionage-Affäre schnell zu beenden, um die amerikanisch-russischen Beziehungen nicht zu belasten.

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(Foto: AFP)

Der Agentenaustausch ist der größte seit dem Ende des Kalten Krieges. Schon die Enttarnung des russischen Spionagerings durch das FBI hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Auch die Boulevardmedien spielten verrückt, ...

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(Foto: AP)

..., vor allem wegen der "schönen Spionin" Anna Chapman. Von der 28-jährigen Immobilienmaklerin sind im Netz nicht nur diese, sondern auch recht freizügige Fotos zu finden.

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(Foto: ap)

Die Bild-Zeitung ließ sich deswegen zu Titeln wie "Moskaus heißeste Spionin" hinreißen und schrieb ständig von "Agentin Null-Null-Sex".

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(Foto: Reuters)

Ob das jüngste Mitglied des Spionagerings tatsächlich eine bedeutende Rolle spielte, ist unbekannt. So sah sie der Gerichtszeichner bei der Verhandlung in New York.

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(Foto: AP)

Auch "Patricia Mills" und "Michael Zottoli" aus Virginia gehören zu den russischen Spionen. Ihre echten Namen lauten Natalja Perewerzewa und Michail Kuzik. Sie führten ein unauffälliges Leben in Arlington.

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(Foto: AP)

Nicht jedes Mitglied des Spionagerings zog die Unscheinbarkeit vor. Mikhail Semenko fuhr einen Mercedes S-500 und stylte sich gerne auffällig. Mit seiner brünetten Freundin habe er russisch gesprochen, sonst aber Kontakte gemieden, berichtet eine Nachbarin der New York Times.

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(Foto: AP)

Bei der Frau, die sich Cynthia Murphy nannte, bemerkten Nachbarn einen Akzent, woraufhin sie behauptete, sie stamme aus Belgien.Vor Gericht hießen Cynthia und ihr Mann Richard wieder Wladimir und Lydia Guryew. In ihrem Haus in Montclair, New Jersey, fanden die Ermittler Geld sowie die für eine Spionagetätigkeit üblichen Utensilien. Das Paar hat zwei sieben und elf Jahre alte Töchter. Was mit den Kindern geschehen soll, gaben die US-Behörden nicht bekannt.

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(Foto: reuters)

Auch Spionin Vicky Pelaez hat einen Sohn, gemeinsam mit ihrem Agentenkollegen Michail Wassenkow, der in den USA den Namen Juan Lazaro angenommen hatte. Der 17-jährige will jedoch in den USA bleiben.

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(Foto: AP)

Pelaez' minderjähriger Sohn (links hinten im Bild) könne bei seinem Halbbruder (vorne) bleiben, erklärte Pelaez' Anwalt John Rodriguez. Der 38-jährige stammt aus einer früheren Ehe der Agentin, die in den USA als peruanische Journalistin lebte und arbeitete.

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(Foto: rtr)

Tracey Lee Ann Foley (2. von links) und Donald Heathfield (vorne) führten ein ruhiges Leben in einem Vorort von Boston, er war geschätzt als Unternehmensberater, sie als Immobilienmaklerin. Die Nachbarn waren schockiert, als bekannt wurde, dass das nette Ehepaar zu einem russischen Spionagering gehörte.

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(Foto: AP)

Andrej Besrukow und Elena Wawilowa - so die echten Namen von Donald Heathfield und Tracey Foley - haben zwei 16 und 20 Jahre alte Söhne (im Bild), die wohl mit nach Russland gehen. Ein Umzug wäre für sie vermutlich keine Schwierigkeit. Sie lebten schon zeitweise in Frankreich und sprechen mehrere Sprachen.

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(Foto: dpa)

Dem elften mutmaßlichen Spion, dem 54-jährigen Robert Christopher Metsos, gelang auf Zypern die Flucht. Er ist noch nicht gefaßt.

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(Foto: AP)

Diese zehn Spione tauschten die USA nun gegen vier Agenten, die für den Westen Informationen aus Russland sammelten.

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(Foto: dpa)

Der prominenteste davon ist der Wissenschaftler Igor Sutjagin. Der Waffenanalyst war seit 2004 in einem russischen Lager inhaftiert, weil er angeblich Informationen an eine britische Firma gegeben hat, hinter der die CIA stand. Bislang hatte Sutjagin stets seine Unschuld beteuert - um den Austausch zu ermöglichen, unterzeichnete er nun jedoch ein Geständnis.

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(Foto: dpa)

Außerdem hat Präsident Medwedjew die angeblichen Doppelagenten Alexander Saporoschski und Sergej Skripal sowie Gennadi Wasilenko begnadigt. Zuvor hatten sie in einem Gnadengesuch an Medwedjew ihre Schuld eingestanden. Allerdings sollen sie stark unter Druck gesetzt worden sein.

© sueddeutsche.de/Barbara Vorsamer - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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