USA: Obamas Kabinett:Vilsack wird Agrarminister

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Nach Bildungsminister Arne Duncan steht nun auch der künftige US-Agrarminister fest: Barack Obama will den Gouverneur von Iowa für das Amt berufen.

Der künftige US-Präsident Barack Obama will Medienberichten zufolge den früheren demokratischen Gouverneur des Bundesstaats Iowa, Tom Vilsack, zu seinem Landwirtschaftsminister machen.

Chicagoer Schule: Arne Duncan und sein künftiger Chef, Barack Obama. (Foto: Foto: Reuters)

Wie der Nachrichtensender CNN auf seiner Website berichtete, wird Obama die Nominierung auf einer Pressekonferenz in Chicago am Mittwoch bekanntgeben.

Der 58-jährige Vilsack wurde zweimal für vier Jahre zum Gouverneur von Iowa gewählt: 1998 und 2002. Er war für kurze Zeit Bewerber der Demokraten für die US-Präsidentschaftswahl 2008, zog sich jedoch bereits Anfang 2007 aus dem Rennen zurück. Danach unterstützte er Obamas Rivalin Hillary Clinton, die künftige US-Außenministerin.

Salazar wird Innenminister

Parteikreisen zufolge hat sich Obama außerdem für Senator Ken Salazar aus Colorado als künftigen Innenminister entschieden. Salazar ist ein Neuling im US-Senat. Er hat sich in seiner politischen Arbeit einen Namen in Grundstücks- und Energiefragen gemacht. Das US-Innenministerium ist unter anderem mit Fragen der Energie und Umwelt betraut und überwacht Öl- und Gasbohrungen auf staatlichen Flächen und leitet die Nationalparks.

Am Dienstag hatte Obama bereits den Leiter des Chicagoer Schulbezirks, Arne Duncan, als seinen Bildungsminister nominiert. Duncan kenne die Reform des Bildungssystems nicht nur aus der Theorie, sondern sei einer der erfahrensten Praktiker, sagte Obama bei der Vorstellung in Chicago.

Auf Duncan kommt die schwierige Aufgabe zu, das marode öffentliche Schulsystem zu reformieren, ohne die mächtige Lehrergewerkschaft zu verärgern, die Obama im Wahlkampf unterstützt hatte.

Obama sagte, es sei "moralisch inakzeptabel für unsere Kinder und wirtschaftlich unrentabel für Amerika", die US-Schulen weiter zu vernachlässigen. Der designierte Präsident will zudem die Politik seines Vorgängers George W. Bush rückgängig machen, der die Finanzierung von Schulen mit Bundesmitteln an das Abschneiden der Schüler bei Tests gekoppelt hatte.

Der 44-jährige Duncan war früher Basketball-Profi in Australien und ist Absolvent der Elite-Universität Harvard. Er leitet seit sieben Jahren den Schulbezirk Chicago, den drittgrößten des Landes. In den USA werden wichtige Entscheidungen des schulischen Alltags wie Lehrpläne und Leistungsstandards vor allem auf kommunaler Ebene festgelegt.

Der designierte Vizepräsident Joe Biden ernannte unterdessen einen Journalisten des Magazins Time, der ihn in der Vergangenheit wegen verbaler Ausrutscher kritisiert hatte, zu seinem Kommunikationschef. Jay Carney leitete bislang das Washingtoner Büro der Zeitschrift. Biden sagte in einer Erklärung, er schätze Carneys "scharfsinniges Verständnis von nationaler und internationaler Politik". Carney hatte im Sommer im TV-Sender MSNBC gesagt, Biden sei zwar klug, er schieße aber aus der Hüfte und sage manchmal einfach das Falsche zur falschen Zeit.

© AFP/Reuters/AP/che/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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