US-Wahl:Trump will sich wohl doch aus seinen Geschäften zurückziehen

Lesezeit: 1 min

Vor kurzem hatte Trump noch geplant, sein Imperium von seinen Kindern verwalten zu lassen. (Foto: AP)
  • Trump hatte bisher geplant, seine Unternehmensgruppe den drei ältesten Kindern als Treuhändern anzuvertrauen.
  • Wie genau sein Geschäftsimperium in Zukunft verwaltet werden soll, will Trump am 15. Dezember bekanntgeben.

Donald Trump will sich nun offenbar doch komplett aus seinen Unternehmen zurückziehen, sobald er US-Präsident wird. Der Schritt sei rechtlich nicht zwingend, er wolle sich aber voll und ganz auf die Staatsgeschäfte konzentrieren, schrieb der 70-Jährige am Mittwoch auf Twitter. Unklar bleibt, wie scharf die Trennung wirklich ausfallen soll und welche Rolle seine Kinder spielen werden. Trumps Ankündigungen auf Twitter sind recht vage.

Auf der Plattform schreibt Trump, rechtliche Dokumente würden derzeit erstellt, um ihn "vollständig aus Geschäftsoperationen herauszunehmen". "Die Präsidentschaft ist die bei weitem wichtigere Aufgabe", schreibt Trump. Es sei wichtig, keine Interessenkonflikte zu haben. Am 15. Dezember wolle er in New York gemeinsam mit seinen Kindern Einzelheiten bekanntgeben.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

In den USA gibt es kein Gesetz, das Trump dazu zwingt, seine Unternehmen zu verkaufen oder träuhänderisch verwalten zu lassen. Bisher aber hatten Unternehmer, die Präsident wurden, meist einen blind trust gegründet, einen unabhängigen Fonds also, der die Führung ihrer Firmen treuhänderisch übernimmt. Der Präsident bleibt in diesem Fall Eigentümer, gibt aber für die Dauer seiner Amtszeit jegliches Mitspracherecht auf. Aktien, Anleihen und andere liquide Mittel können in den Fonds übertragen werden.

Trump hatte bisher geplant, seine Unternehmensgruppe den drei ältesten Kindern als Treuhändern anzuvertrauen, Donald Jr., Ivanka und Eric - ein Konstrukt, das offenbar sogar bei ihm selbst Zweifel auslöste: "Ich weiß nicht, ob man es einen blind trust nennen kann, wenn Ivanka, Don und Eric ihn führen", sagte der Präsident in spe. Trump sagte, er würde gerne "irgendetwas" aufsetzen, um Land und Geschäft zu trennen.

Da Trump ankündigte, die Öffentlichkeit zusammen mit seinen Kindern zu informieren, bleibt fraglich, wie autonom sein Firmenimperium in Zukunft wirklich geführt werden soll. Selbst wenn er sich formal aus dem Konglomerat zurückziehen sollte, ist kaum davon auszugehen, dass seine Kinder die Firma völlig unabhängig werden führen können. Problematisch dürfte außerdem sein, dass seine Golfklubs, Hochhäuser und Hotels eng mit seinem Namen verknüpft sind. Die Marke Trump ist sein wichtigstes Kapital.

Donald Trump ist als Geschäftsmann umstritten. Mit seinen Kasino-Geschäften war er mehrfach in Konkurs gegangen, seine sogenannte Universität stand unter dem Verdacht, Studenten betrogen zu haben. Trump hatte sich erst vor wenigen Tagen in einem Vergleich auf die Zahlung von 25 Millionen Dollar Schadenersatz verständigt.

© SZ.de/dpa/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

US-Wahl 2016
:Mit Trump wird eine Millionen-Marke zum Präsidenten

Donald Trump besitzt ein riesiges Imperium aus Hotels, Golfclubs und Kasinos. Das wird für gewaltige Interessenkonflikte sorgen.

Von Kathrin Werner, New York

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: