US-Sicherheitsbehörde:Obama holt erstmals Frau an die Spitze des Secret Service

Novum beim Secret Service: Julia Pierson ist die erste Chefin der US-Behörde (Foto: dpa)

Die Spezialagenten des amerikanischen Secret Service haben erstmals in der Geschichte eine Frau als Chef: US-Präsident Obama hat Julia Pierson zur Direktorin seiner Leibgarde ernannt. Der Ruf der Behörde hatte zuletzt gelitten.

Erstmals in der Geschichte des Secret Service soll eine Frau an die Spitze des Sicherheitsdienstes rücken. US-Präsident Barack Obama ernannte am Dienstag Julia Pierson zur neuen Chefin der Behörde.

Pierson stehe für "den Geist und die Hingabe, welche die Männer und Frauen des Secret Service jeden Tag zeigen", erklärte Obama. Die 53-Jährige sei nach 30 Jahren im Dienste der Sicherheitsbehörde "ausgesprochen qualifiziert" für den Posten. Zuletzt arbeitete sie als Stabschefin des seit Februar pensionierten Direktors Mark Sullivan.

Die Elitetruppe hat gut 150 Büros und mehr als 4000 Mitarbeiter, etwa ein Drittel davon gehören der uniformierten Einheit an. Sie beschützen den Präsidenten und seine Familie, die Ex-Präsidenten sowie ausländische Staatsgäste.

Der Secret Service war ursprünglich dem Finanzministerium unterstellt, was historische Gründe hat: Er wurde 1865 mit der Aufgabe gegründet, Geldfälscher zu verfolgen, was auch heute noch in seinen Zuständigkeitsbereich fällt. Erst nach dem Attentat auf Präsident William McKinley 1901 wurde ihm der Schutz des Staatsoberhauptes übertragen. Seit 2003 ist der Secret Service offizieller Teil des neu gegründeten Departments für Homeland Security.

Im vergangenen Jahr wurde die Leibgarde von einem Sex-Skandal erschüttert. Mehrere Personenschützer von Obama wurden entlassen, weil sie vor einem Gipfel in Kolumbien Trinkgelage veranstaltet und sich mit Prostituierten eingelassen haben sollen.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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