Umfrage zur Europawahl:Union klar vor der SPD

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Eine Umfrage zur Europawahl prophezeit der Union herbe Verluste. Für einen deutlichen Vorsprung vor der SPD reicht es dennoch.

Eineinhalb Wochen vor der Europawahl erreichen CDU und CSU in der Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlumfrage Deutschlandtrend 39 Prozent der Stimmen. Dies sind 5,5 Prozentpunkte weniger, als sie bei der Europawahl 2004 erhalten haben, berichtet die ARD unter Berufung auf eine Umfrage von Infratest dimap.

Die CDU wirbt mit ihrer "starken Stimme" in Europa. Laut Umfragen wird diese aber schwächer werden - wenn auch nicht so schwach wie die der SPD. (Foto: Foto: dpa)

Die CSU erhält dabei 6 Prozent und würde trotz Verlusten (2004: 8 Prozent) den Einzug ins Europaparlament schaffen. Die SPD erreicht 26 Prozent und gewinnt im Vergleich zum Europawahlergebnis 2004 4,5 Punkte hinzu. Die Grünen liegen bei 12 Prozent (11,9 Prozent). Die FDP erreicht 9 Prozent (6,1 Prozent). Die Linke kommt auf 7 Prozent (6,1 Prozent).

Die Mehrheit der Befragten (56 Prozent) gibt an, dass die Bundespolitik für ihre Wahlentscheidung am 7. Juni die größere Rolle spielt. Für ein Viertel der Bürger (25 Prozent) gibt die Europapolitik den Ausschlag.

Für die Umfrage hat Infratest dimap von Dienstag bis Donnerstag 1002 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt. 57 Prozent der befragten Deutschen gaben an, "sicher" zur Wahl zu gehen, 24 Prozent wollten wahrscheinlich zur Wahl gehen.

Osteuropa: Kaum Plakate, katastrophale Wahlbeteiligung?

Vor allem in osteuropäischen Ländern ist das Interesse an den Europawahlen geringer. Laut einer Eurobarometer-Umfrage wollen EU-weit gerade einmal 34 Prozent der insgesamt 375 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abzugeben. Besonders desinteressiert sind die Polen, wo nur 13 Prozent der Wähler einen Stimmzettel ausfüllen wollen.

In der Slowakei, wo bei den Wahlen 2004 mit 17 Prozent Wahlbeteiligung der Negativrekord eingefahren wurde, dürften in diesem Jahr noch weniger Menschen zur Wahl gehen: Umfragen sagen eine Beteiligung von 15 Prozent voraus.

Wie vielen anderen mittel- und osteuropäischen Ländern auch, macht der Slowakei die Wirtschaftskrise zu schaffen - für Wahlkampf fehlte schlicht das Geld. Auch in Rumänien haben die Parteien so gut wie keine Plakate geklebt. "In Zeiten der Krise will man kein Geld verschwenden", sagt Präsidentenberater Cristian Preda, der auf dem dritten Listenplatz der liberaldemokratischen Regierungspartei steht. Umfragen zufolge will nicht einmal jeder dritte Rumäne zur Wahl gehen.

In Ungarn, das von der weltweiten Wirtschaftskrise besonders heftig getroffen wurde, sagen die Meinungsforschungsinstitute immerhin eine Wahlbeteiligung von 38 Prozent voraus - genauso viel wie 2004. Im Baltikum wird nur in Lettland mit einer respektablen Wahlbeteiligung gerechnet - dort werden am selben Tag Regional- und Kommunalwahlen abgehalten.

© sueddeutsche.de/AFP/woja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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