Umfrage:SPD trotz Verlusten weiterhin stärkste Kraft in Hamburg

Lesezeit: 2 min

Die Hamburg-Fahne weht vor dem diesigen Panorama von Nikolaikirche, Rathausturm und Elbphilharmonie. (Foto: Markus Scholz/dpa)

Die Hamburgische Bürgerschaft wird 2025 neu gewählt. Aktuell verfügen SPD und Grüne über eine komfortable Mehrheit. Einer neuen Umfrage zufolge könnte Rot-Grün trotz Verlusten weiter regieren.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hamburg (dpa/lno) - Die SPD bleibt bei der Sonntagsfrage mit 30 Prozent weiterhin stärkste Kraft in Hamburg. Sie bleibt aber deutlich hinter ihrem Bürgerschaftswahlergebnis (39,2) von 2020 zurück, wie eine Umfrage von infratest dimap im Auftrag des NDR ergab. Die Grünen kämen demnach mit leichten Verlusten auf 21 Prozent (24,2) dicht gefolgt von der CDU, die sich mit 20 Prozent deutlich über ihrem Wahlergebnis von gut 11 Prozent bewegt. Die AfD kann zwar weiter zulegen, bleibt aber mit 9 Prozent (5,3) anders als im Bundestrend einstellig. Die Linke verliert, bliebe aber mit 7 Prozent (9,1) sicher in der Bürgerschaft. Die FDP dagegen müsste mit 5 Prozent auch aktuell um den Einzug als Fraktion bangen. In Hamburg wird im kommenden Jahr eine neue Bürgerschaft gewählt.

Bei der Frage nach der Politikerzufriedenheit in Hamburg führt der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher auch weiterhin die Liste mit deutlichem Vorsprung an: 55 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit des SPD-Politikers „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Sein Zuspruch bleibt allerdings hinter dem des vergangenen Bürgerschaftswahlkampfs zurück. Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank von den Grünen verbucht ebenfalls Sympathieverluste zu 2020, liegt jetzt bei 36 Prozent. Von den Spitzen der Oppositionsparteien schneidet Cansu Özdemir am besten ab (28 Prozent). Mit CDU-Oppositionsführer Dennis Thering sind nur 20 Prozent der Befragten zufrieden, gefolgt von der FDP-Abgeordneten Anna von Treuenfels mit 13 Prozent. Schlusslicht bei der Frage zur Politikerzufriedenheit ist der Befragung zufolge AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann mit 10 Prozent.

Das Thema „Innere Sicherheit“ ist von der CDU als wichtigstes Wahlkampfthema benannt worden, unter anderem aufgrund der Lage rund um den Hauptbahnhof. Allerdings überwiegt bei den Hamburgerinnen und Hamburgern selbst der Umfrage zufolge alles in allem ein eher positives Sicherheitsgefühl. Sieben von zehn Befragten (70 Prozent) geben an, sich auf öffentlichen Plätzen, Straßen und Parkanlagen „sehr“ oder „eher sicher“ zu fühlen.

Wie in vielen deutschen Städten finden derzeit auch in Hamburg Großdemonstrationen gegen Rechtsextremismus statt. Mit 76 Prozent sieht eine große Mehrheit in der Stadt aktuell im Rechtsextremismus eine „sehr große“ beziehungsweise „große Gefahr“ für die Demokratie in Deutschland. Ein gutes Fünftel (22 Prozent) stellt dies in Zweifel.

Das Umfrageinstitut infratest dimap hat vom 1. bis 5. Februar 2024 im Auftrag des NDR 1164 Wahlberechtigte befragt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

© dpa-infocom, dpa:240207-99-899516/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: