Jahrestag in Kiew:"Jeder Ukrainer hat im vergangenen Jahr jemanden verloren"

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"Für uns alle geht es um Sein oder Nichtsein": Ukrainische Soldaten in Paradeuniform am Michaelskloster in Kiew. (Foto: Friedrich Bungert)

Auch am ersten Jahrestag des Kriegsbeginns werden in Kiew wieder Gefallene zu Grabe getragen. Trotz all der Opfer und Zerstörungen glauben jedoch offenkundig die meisten Ukrainer fest an einen Sieg.

Von Florian Hassel, Kiew

Die Helden treffen ihren Oberbefehlshaber am frühen Morgen. Für die meisten Kiewer hatte der Tag noch nicht so recht begonnen, als mehrere Hundert Soldaten um acht Uhr morgens auf den Sophienplatz antreten - ein paar Hundert Meter weiter hatte Präsident Wolodimir Selenskij vor wenigen Tagen US-Präsident Joe Biden begrüßt. Anders als am Montag hüllt sich Kiew an diesem Freitagmorgen in graue Winterwolken. Ein eisiger Wind pfeift, passend zum ersten Jahrestag des russischen Überfalls an diesem 24. Februar. Auch ein Jahr später gehe es "für uns alle, geht es für die Ukraine um Sein oder Nichtsein", sagt Selenskij den angetretenen Soldaten. Dann zeichnet er mehrere Soldaten als "Helden der Ukraine" mit Orden aus, manche von ihnen posthum.

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