Großbritannien:Hier steht er nun und kann nicht anders

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Er hat die Scheichs zwar vergeblich um Öl gefragt, aber die Reise hat ihm offenbar trotzdem gefallen: Boris Johnson in Abu Dhabi. (Foto: Stefan Rousseau/AFP)

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs steigt die Zustimmung für den britischen Premier. Aber Boris Johnson wäre nicht Boris Johnson, würde er es nicht gleich wieder vermasseln.

Von Michael Neudecker, London

Der Tory-Politiker Jacob Rees-Mogg ist ein schlaksiger, grauhaariger Mann mit randloser Brille und Manschettenknöpfen, der kürzlich in einer Sendung erzählte, dass er keine Jeans besitzt und kein T-Shirt. "Warum sollte ich das wollen?", fragte Rees-Mogg, die Upperclass-Augenbrauen zusammengezogen. Jacob Rees-Moggs Alter liegt irgendwo zwischen 52 und 152, und man könnte nun leicht sagen, dass man ihn nicht zwingend ernst nehmen müsste. Auch dann nicht, wenn er Sachen sagt wie neulich, als er den Partygate-Skandal, der Boris Johnson beinahe sein Amt gekostet hätte, als "unverhältnismäßiges dummes Zeug" und "vollkommen trivial" bezeichnete. Nur, Rees-Moggs Rolle in der britischen Regierung mag unverhältnismäßig sein, aber sie ist sicher nicht trivial. Er ist "Minister for Brexit Opportunities", ein Staatssekretär für das Aufspüren von Brexit-Chancen, eine der prominenten Stimmen des Politikbetriebs noch dazu.

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