Türkei:Gabriel und Çavuşoğlu wollen deutsch-türkischen Dialog wiederbeleben

Außenminister Gabriel (l) und sein türkischer Amtskollege Çavuşoğlu am 08. März 2017 in Belrin. (Foto: dpa)
  • Die Außenminister Deutschlands und der Türkei, Sigmar Gabriel und Mevlüt Çavuşoğlu, wollen nach einem Treffen in Goslar den deutsch-türkischen Dialog wiederbeleben.
  • Über den Fall Yücel sei gesprochen worden, Details gaben die Minister aber nicht bekannt.
  • Geplante Rüstungsexporte in die Türkei seien von dieser Frage unabhängig.

Bundesaußenminister Gabriel und sein türkischer Amtskollege Mevlüt Çavuşoğlu wollen die angespannten Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei wieder verbessern. Das sagten sie bei einem Besuch des türkischen Außenministers in Goslar. Unter anderem solle eine gemeinsame Wirtschaftskommission wiederbelebt und der strategische Dialog der Außenministerien wieder aufgenommen werden.

Die Türkei sei für Deutschland ein wichtiger Partner, sagte Gabriel. Beide Länder verbinde "viel mehr an Gemeinsamkeiten, als das manchmal bewusst ist." Çavuşoğlu räumte ein, es habe in den vergangenen Monaten "Differenzen", "Probleme", "Spannungen" und "Eskalationen" gegeben. "Wir sind uns einer Meinung und haben den gemeinsamen Willen, dass wir diese Spannungen, diese Differenzen, durch den Dialog überwinden können."

Frage nach Rüstungsexporten unabhängig vom Fall Yücel

Die Beziehungen zwischen Berlin und Ankara sind seit knapp zwei Jahren extrem angespannt, unter anderem durch die Böhmermann-Affäre im März 2016, die Armenien-Resolution des Bundestages im Juni 2016 sowie die Verhaftungswelle in der Türkei. Einer der zentralen Punkte des Konfiktes besteht in der Inhaftierung des deutschen Journalisten Deniz Yücel. Die Minister gingen nicht näher auf das Thema ein, Gabriel sagte jedoch, man habe über schwierige Themen geredet. Dazu gehöre auch Yücel.

Gleichzeitig stellte Gabriel der Türkei in Aussicht, die Bundesregierung werde in den nächsten Tagen sehr sorgfältig über die Lieferung von Minenschutzausrüstung für gepanzerte Fahrzeuge an die Türkei reden. Er habe keinesfalls die Frage von Rüstungsexporten an den Nato-Partner mit den Haftfällen in der Türkei verbunden.

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