USA:Trump kann Sicherheitsleistung von 454 Millionen Dollar offenbar nicht aufbringen

Lesezeit: 1 min

Donald Trump hat offenbar juristische und finanzielle Probleme. (Foto: KAMIL KRZACZYNSKI/AFP)

In einem Betrugsprozess muss der Ex-Präsident viel Geld zahlen, ist dazu aber seinen Anwälten zufolge nicht in der Lage.

Der US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist seinen Anwälten zufolge bislang nicht in der Lage, die in einem New Yorker Betrugsprozess geforderte Sicherheitsleistung in Höhe von gut 454 Millionen Dollar zu zahlen. Eine so hohe Summe sei "unter den gegebenen Umständen" nicht aufzubringen, hieß es in einem Schreiben von Trumps Anwälten an ein Berufungsgericht.

Trump war Mitte Februar von einem Gericht zur Zahlung von 354,9 Millionen Dollar plus Zinsen verurteilt worden, die laufend addiert werden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Trump, dessen Söhne und Mitarbeiter den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu hatten, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen.

Das Urteil und die Zahlungsprobleme könnten an Trumps Image als erfolgreicher Geschäftsmann kratzen. Das Magazin Forbes schätzt das Vermögen des Immobilienunternehmers auf 2,6 Milliarden Dollar. Trump gab sein Barvermögen jüngst mit rund 400 Millionen Dollar an.

Nun muss der Republikaner bis zum 25. März Hunderte Millionen Dollar entweder selbst vorlegen oder eine Sicherheit vorweisen, um in Berufung gehen zu können und eine Beschlagnahme seines Eigentums durch den Bundesstaat New York zu verhindern.

Das versuchen seine Anwälte jetzt zu verhindern. Viele Kautionsgesellschaften würden keine Sicherheiten über 100 Millionen Dollar leisten und akzeptierten zudem Immobilien nicht als Gegenwert, schrieben Trumps Juristen an das Gericht. Sie baten um eine Aufschiebung oder eine Begrenzung auf 100 Millionen Dollar.

In einem anderen Verfahren hatte Trump vor wenigen Tagen bereits eine Kaution über 96,1 Millionen Dollar hinterlegt. Dabei ging es um ein Verleumdungsverfahren der Schriftstellerin E. Jean Carroll, die Trump in den 1990er-Jahren sexuell missbraucht haben soll. Trump hat die Vorwürfe in beiden Fällen wiederholt zurückgewiesen und Berufung angekündigt.

Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf Trumps Bewerbung um das Präsidentenamt drohten in den Zivilprozessen nie. Der Ex-Präsident ist derzeit allerdings noch in weitere Verfahren verwickelt. Zuletzt hatte ein Richter bestätigt, dass ein Prozess in Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar am 25. März beginnen soll. Es wäre der erste strafrechtliche Prozess gegen einen früheren Präsidenten in der Geschichte der USA. Drei weitere Strafprozesse sind in Vorbereitung, unter anderem wegen des Vorwurfs versuchter Wahlmanipulation. Zudem laufen noch Zivilprozesse. Kritiker werfen Trump vor, die Verfahren bis nach der Wahl Anfang November verschleppen zu wollen.

© SZ/Reuters/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusUSA
:Gib niemals auf

Donald Trumps juristische Verzögerungstaktik zahlt sich aus: Mit einer Verurteilung in den Verfahren, die gegen ihn vor US-Bundesgerichten laufen, ist vor der Wahl kaum noch zu rechnen. Da könnte es schon eher passieren, dass er 2025 wieder ins Weiße Haus einzieht.

Von Peter Burghardt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: