Trotz UN-Resolution:Nordkorea feuert Rakete ins Japanische Meer

Mit dem dritten Raketentest innerhalb weniger Wochen setzt sich der Staat erneut über eine entsprechende UN-Resolution hinweg. Das Geschoss trifft in Japans Gewässer.

Das nordkoreanische Militär hat trotz internationaler Verbote wohl erneut eine ballistische Rakete ins offene Meer abgefeuert. Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums vom Mittwoch startete die Rakete in der Provinz Hwanghae im Südwesten des autoritären Staates und flog dann in Richtung Japanisches Meer. Dort landete sie 250 Kilometer von der Küste entfernt in einem Bereich, den Japan beansprucht.

Nach der Einschätzung von Analysten ist zum ersten Mal eine nordkoreanische Rakete so weit geflogen. "Das ist eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit unseres Landes und ein nicht tolerierbarer Akt", wurde Japans Premierminister Shinzo Abe von örtlichen Medien zitiert. Auch Südkoreas Vereinigter Generalstab verurteilte den Raketenstart.

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Die Raketen- und Atomtests des Diktators sind primär eine Machtdemonstration, mit der er die Elite Nordkoreas in Schach halten will. Die kleinen Leute sind ohnehin voll damit beschäftigt zu überleben.

Von Christoph Neidhart

Mit dem Abschuss hat die kommunistische Volksrepublik sich zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen über ein internationales Verbot hinweggesetzt: Dem Land sind Raketenstarts unter Verwendung ballistischer Raketentechnik per UN-Resolution untersagt.

Bereits am 19. Juli hatte Nordkorea drei ballistische Raketen abgefeuert, die zwischen 500 und 600 Kilometer Reichweite erzielt hatten. Am 9. Juli hatte das Land ebenfalls eine Rakete getestet, der Start war nach Angaben aus Seoul jedoch misslungen.

© SZ.de/dpa/AP/ees - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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