Terrorismus:Polizei: Festgenommene in Göttingen haben Anschlag vorbereitet

Lesezeit: 1 min

  • In der Nacht zum Donnerstag wurden bei einer Großrazzia im Raum Göttingen zwei als Gefährder eingestufte Personen aus dem radikalislamischen Milieu festgenommen.
  • Die beiden Männer haben nach den Ermittlungen der Polizei einen Anschlag vorbereitet.
  • Dem niedersächsischen Innenminister Pistorius zufolge sollen sie schnell abgeschoben werden.

Mit einer Großrazzia ist die Polizei in Niedersachsen gegen die radikalislamische Szene in Göttingen vorgegangen. Bei dem Einsatz in der Nacht zum Donnerstag wurden zwölf Objekte im Raum Göttingen durchsucht und zwei sogenannte Gefährder in Gewahrsam genommen. Dies teilte die Polizei mit. Insgesamt seien 450 Polizeibeamte im Einsatz gewesen.

Die beiden festgenommenen Männer aus der radikal-islamistischen Szene haben nach den Ermittlungen der Polizei einen Anschlag vorbereitet. Sie hätten diesen jederzeit ausführen können, sagte der Chef der Göttinger Kriminalpolizei, Volker Warnecke. Bei den Durchsuchungen in der Nacht zum Donnerstag seien umgebaute Waffen mit scharfer Munition gefunden worden. Außerdem wurden IS-Fahnen entdeckt. "Die Gefahrenlage war eindeutig", sagte Lührig. Den Ermittlungen zufolge ging es um Anschläge, wie es sie in den letzten Monaten in Deutschland gegeben hat. Die Pläne seien nicht ausschließlich auf Göttingen bezogen gewesen. Der Einsatz sei eine Woche vorbereitet worden.

"Das ist ein sehr wichtiger Schlag gegen die Szene", teilte d er niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) mit.

An der Razzia beteiligt waren auch SEK und LKA

Bei den Festgenommenen handelt es sich demnach um einen 27-jährigen algerischen und einen 23-jährigen nigerianischen Staatsangehörigen. Beide leben mit ihren Familien in Göttingen. Sie gehören seit längerem der salafistischen Szene in der niedersächsischen Stadt an. Kampferfahrungen in den Krisengebieten in Irak oder Syrien sollen sie aber keine gesammelt haben. Nach den Worten von Innenminister Pistorius sollen sie möglichst schnell abgeschoben werden. "Wir prüfen alle aufenthaltsrechtlichen Schritte."

Gefährderüberwachung
:Fußfessel gegen Extremisten

Terrorverdächtige Haftentlassene sollen mit elektronischen Fußfesseln überwacht werden. Das soll den Behörden die Arbeit erleichtern. Das Bundeskabinett hat einen entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen.

An dem Großeinsatz waren Beamte der Polizeidirektion Göttingen, des Landeskriminalamts Niedersachsen mit einem Spezialeinsatzkommando sowie der Bereitschaftspolizei Niedersachsen beteiligt.

© SZ.de/afp/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: