Syrisch-türkischer Konflikt:Ban Ki Moon warnt vor Eskalation

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Bereits den fünften Tag in Folge feuert die Türkei auf Ziele in Syrien. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon befürchtet "schwerwiegende Konsequenzen", sollte die Gewalt an der türkisch syrischen Grenze eskalieren. Indes gibt es erneute Gerüchte, dass Assad plant, mit seiner Familie nach Russland zu fliehen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon beklagt in Straßburg das "katastrophale Ausmaß" der Lage in Syrien. (Foto: AFP)

Mit Sorge beobachtet UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Entwicklung in Syrien. In seiner Eröffnungsrede des Ersten Weltforums für Demokratie in Straßburg warnte er vor "schwerwiegenden Konsequenzen" der Eskalation der Gewalt an der türkisch-syrischen Grenze. Die Lage in Syrien habe ein "katastrophales Ausmaß" erreicht. Dies sei eine ernste Gefahr für die Stabilität der Nachbarländer Syriens und der gesamten Region.

Die Gefechte an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei setzten sich auch am Wochenende fort. Bereits den fünften Tag in Folge reagierte die Regierung in Ankara am Sonntag mit Artilleriefeuer auf Granatenbeschuss aus Syrien. Auch am Wochenende schlugen wieder Granaten auf türkischem Boden ein.

Ban äußerte auch Kritik an fortdauernden Waffenlieferungen an die syrische Regierung und die Kräfte der Opposition. "Ich fordere erneut die verantwortlichen Länder auf, diese Waffenlieferungen einzustellen", sagte er. "Die Militarisierung des Konflikts verschlimmert die Lage nur." US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney dagegen möchte in einer Rede am Montagabend fordern, dass auch die USA die syrischen Rebellen mit Waffen beliefern sollen.

Unterdessen gibt es erneut Gerüchte, nach denen der syrische Präsident Baschar al-Assad seine Flucht vorbereitet. Nach einem Bericht des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira plane Assad, sich nach Russland abzusetzen.

Der als früherer Medien-Mitarbeiter Assads präsentierte Abdullah al-Omar sagte dem Sender im türkischen Antakya, Assad wisse, dass er nicht an der Macht bleiben könne. Deshalb wolle er nach Russland fliehen, wo bereits rund 300 Wohnungen für ihn und seine Familie vorbereitet würden. Al-Omar soll bis September als Mitarbeiter im Pressebüro von Assad in viele Geheimnisse eingeweiht gewesen sein. Jedoch gab es bereits seit Jahresanfang wiederkehrende Gerüchte, dass Assad eine Flucht nach Russland plane - ohne, dass es bisher dazu gekommen ist.

Der iranische Außenministers Ali Akbar Salehi geht nicht davon aus, dass der syrische Präsident an eine Flucht denkt, und warnt vor Fehleinschätzungen. Im Nachrichtenmagazin Der Spiegel sagte er: "Assad glaubt an seinen Sieg, er zeigte sich überzeugt, die Auseinandersetzung in Syrien militärisch gewinnen zu können."

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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