Syrien:Konferenz der Hilflosen

Frankreich bläst zum Syrien-Konklave, aber es fehlt immer noch das Druckmittel gegen Assad. Die Frage ist: Was will Trump?

Von Paul-Anton Krüger

Noch eine Konferenz, noch ein Aufschrei der internationalen Gemeinschaft. Ob das den belagerten Osten von Aleppo retten wird? Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault sagt, sein Land werde nicht wegsehen angesichts der Bilder des Horrors aus der belagerten Stadt, in der mehr als 250 000 Menschen gefangen sind, die allermeisten von ihnen Zivilisten. Zehn Länder lädt er nach Paris. Doch was will er tun, was kann die Welt tun, um das Regime von Baschar al-Assad zu stoppen bei dem Vorhaben, die wichtigste Hochburg der Rebellen militärisch zu schleifen?

Die Hilflosigkeit ist groß, die Druckmittel sind klein. Es bleibt kaum etwas, als zu hoffen, dass ein neuer Protest noch einmal Wirkung zeigt. Russland versucht sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem es sich nicht direkt an den Angriffen in Aleppo beteiligt. Der Kreml hatte seine Kampfjets drei Wochen lang von Aleppo ferngehalten. Das war das Ergebnis des letzten Empörungssturms.

Jetzt wittert Assad die Chance, militärisch Fakten zu schaffen, solange in den USA Unklarheit herrscht, wie eigentlich unter Präsident Donald Trump die Syrien- und Nahost-Politik aussehen wird. Die Europäer sollten schon im eigenen Interesse dagegenhalten. Denn sie werden sich mit Zehntausenden neuen Flüchtlingen konfrontiert sehen, wenn sie es zulassen, dass Assad seinen Plan ungehindert durchziehen kann.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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