Syrien:Die Waffenruhe hält

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Die Außenminister von Russland und den USA zeigten sich in ungewohnter Einigkeit erfreut. Die Feuerpause in Syrien werde weitgehend eingehalten, für die in Genf angesetzten Friedensgespräche könne man zuversichtlich sein.

Von Paul-Anton Krüger, Kairo

Die Waffenruhe zwischen dem Regime und der Opposition in Syrien ist in den ersten eineinhalb Tagen weitgehend eingehalten worden. Russland meldete am Sonntag neun Verstöße von Rebellen seit Beginn der Feuerpause am Samstag. Die Opposition sprach allerdings von mehr Verletzungen der Vereinbarung durch Einheiten, die auf Seiten von Baschar al-Assad kämpfen. Russische und iranische Truppen sowie Regierungskräfte hätten ihre Kampfhandlungen nicht eingestellt, teilte das oppositionelle Hohe Verhandlungskomitee am Sonntag in einer an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gerichteten Botschaft mit. Dadurch werde es schwierig, die für März geplanten Friedensgespräche wieder aufzunehmen. Die USA und Russland hatten das Ende der Feindseligkeiten vermittelt, das für alle Truppen und Milizen der Regierung und knapp hundert gemäßigte und islamistische Rebellengruppen gilt, nicht aber für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die Nusra-Front, den syrischen Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida. Die mächtige islamistische Ahrar al-Sham, die im Hohen Verhandlungskomitee der Opposition vertreten ist, muss sich dem Vernehmen nach noch zur Waffenruhe bekennen. Die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry, zeigten sich am Samstag in einem Telefonat erfreut darüber, dass die Feuerpause eingehalten wurde. Sie sprachen über Perspektiven für Friedensgespräche unter UN-Vermittlung. Diese sollen am 7. März in Genf fortgesetzt werden, sofern die Waffenruhe hält, wie der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura ankündigte. Die internationale Taskforce unter Vorsitz der USA und Russlands kam ebenfalls zu "einer positiven Beurteilung der ersten Stunden der Einstellung der Feindseligkeiten", wie es nach einem Treffen der Syrien-Unterstützergruppe am Samstag in Genf hieß. Laut den UN gab es "ein paar Zwischenfälle".

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