Syrien:Deutscher angeblich aus IS-Geiselhaft freigekommen

Der 27-Jährige soll nach Syrien gereist sein, weil er helfen wollte. Dann nahm ihn die Terrormiliz IS gefangen. Nun ist er wieder frei, berichtet die "Welt".

  • Die IS-Terrormiliz soll einen deutschen Gefangenen im Juni freigelassen haben, berichtet die Welt.
  • Das Auswärtige Amt dementiert, Lösegeld gezahlt zu haben.

Ein Jahr in Gefangenschaft

Nach einem Jahr Gefangenschaft in Syrien ist ein 27-jähriger Deutscher einem Medienbericht zufolge aus der Geiselhaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) freigekommen. Der Mann aus Brandenburg soll im Juni für eine "substanzielle Gegenleistung" freigelassen worden sein, wie die Welt am Sonntag unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet. Das Auswärtige Amt, das Bundeskriminalamt sowie das Brandenburger Innenministerium wollten auf Anfrage von Süddeutsche.de den Bericht nicht kommentieren.

In Syrien entführt

Der Brandenburger war der Welt zufolge im vergangenen Jahr nach Syrien gereist, angeblich mit dem Wunsch, dort als "humanitärer Helfer" zu arbeiten. Als der Kontakt zu seinen Eltern in Deutschland abbrach, wurde der 27-Jährige als vermisst gemeldet. Vor einigen Monaten sahen sich die Eltern dem Bericht zufolge mit einer Lösegeldforderung konfrontiert. Die Islamisten hatten den Brandenburger gefilmt, in dem Video soll zudem die Hinrichtung eines weiteren Gefangenen zu sehen gewesen sein.

Staatsanwalt ermittelt

Das Bundeskriminalamt, der Krisenstab des Auswärtigen Amtes und der Bundesnachrichtendienst waren dem Bericht zufolge mehrere Monate mit dem Fall betraut. Der Zeitung zufolge ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder in dem Fall derzeit gegen unbekannt "wegen erpresserischen Menschenraubes". Auf Anfrage der Welt bestritt das Auswärtige Amt, in dem Fall des Brandenburgers Lösegeld gezahlt zu haben.

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