Wahl in Südtirol:Partnersuche im Paradies

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Vollbeschäftigung und starkes Wirtschaftswachstum: Südtirol geht es gut, doch rutscht die Volkspartei erst­mals bei einer Wahl unter 45 Prozent. Holt die europafreundliche SVP nun die fremdenfeindliche Lega in die Regierung?

Von Oliver Meiler, Rom

Manche politischen Erschütterungen kommen leise daher, mit kleinen tektonischen Verschiebungen, die man anderswo vielleicht gar nicht wahrnehmen würde. Die Südtiroler Volkspartei (SVP), eine der erfolgreichsten und langlebigsten politischen Formationen Europas, ist bei den Provinzwahlen erstmals unter 45 Prozent der Stimmen gefallen - auf 41,9 Prozent. Das ist natürlich noch immer sehr respektabel, gerade in diesen konfusen Zeiten, da die alten Parteien fast überall in Europa viel Gunst verlieren, zuweilen sogar zweistellig. Die SVP verliert lediglich 3,7 Prozentpunkte. Aber eben: Für das Selbstverständnis, das die mächtige, in Verbänden organisierte, konservative Sammelpartei über die Jahrzehnte aufgebaut hat, ist dieses Ergebnis dennoch eine Schmach.

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