Südafrika:Frau Zilles Gespür für Tee

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Des Rassismus bisher eher unverdächtig: Helen Zille bei der Parlamentseröffnung in Südafrika 2015. (Foto: Schalk van Zuydam/AP)

Die Politikerin Helen Zille preist in Südafrika vermeintliche Errungenschaften des Kolonialismus - und stürzt damit ihre Partei in eine Krise.

Von Bernd Dörries, Addis Abeba

Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn in der Lounge des Flughafens von Johannesburg noch etwas Milch da gewesen wäre für den Tee von Helen Zille. Wenn wenigstens der Fernseher funktioniert hätte. Dass beides fehlte, war für Zille ein Beweis, dass in Südafrika nach fast 25 Jahren Herrschaft des ANC alles den Bach runtergeht - und der Kolonialismus vielleicht nicht so schlecht gewesen sei wie sein Ruf. Also griff Zille zu ihrem Handy und verfasste eine Serie von zwölf Tweets, die nun seit einer Woche die politische Diskussion in Südafrika bestimmen - und womöglich das Ende ihrer politische Karriere bedeuten. Zille war für viele einer der leuchtendsten Streifen der selbsternannten Regenbogen-Nation, derzeit ist ihr aber eher nach Gewitter zu Mute.

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