Der regierende Militärrat im Sudan und die prodemokratische Protestbewegung haben die Einigung auf eine Übergangsregierung unterzeichnet. Damit wird formal besiegelt, worauf sich die Konfliktparteien Anfang des Monats geeinigt hatten. Demnach soll es eine dreijährige Übergangszeit geben, in der sich - bis zur Ansetzung demokratischer Wahlen - Zivilisten aus der Protestbewegung und Militärvertreter die Macht teilen wollen.
Das an diesem Mittwoch unterzeichnete Dokument ist Teil eines Vertragswerkes, das die politische Ausgestaltung des Landes nach dem Sturz des Langzeitherrschers Omar al-Baschir regeln soll. Bei der Unterzeichnung in der Hauptstadt Khartum waren Vertreter beider Seiten anwesend. Die Unterzeichnung gilt als entscheidender Schritt, nachdem es in den Wochen zuvor nahezu täglich zu Straßenprotesten gekommen war. Ein zweites Dokument, eine Verfassungserklärung, soll in den kommenden Tagen unterzeichnet werden.
Zuletzt war Berichten des sudanesischen Staatsfernsehens zufolge ein Putschversuch gegen die Militärregierung aus den eigenen Reihen vereitelt worden. Das Ziel der Putschisten sei es gewesen, die kürzlich erzielte Einigung zwischen der Militärregierung und der Opposition über die Bildung einer Übergangsregierung in dem nordostafrikanischen Land zu blockieren.