Streit zwischen Großbritannien und Argentinien:Falklandinseln wollen über politische Zugehörigkeit abstimmen

1982 waren sie Gegenstand eines blutigen Konflikts zwischen Großbritannien und Argentinien, nun haben die Falklandsinseln für 2013 ein Referendum zu ihrem zukünftigen politischen Status angekündigt. Dem Parlamentsvorsitzenden der Inselgruppe ist schon jetzt völlig klar, wie seine Mitbürger entscheiden.

Die Regierung der Falklandinseln hat für das kommende Jahr eine Volksabstimmung über den politischen Status des zwischen Großbritannien und Argentinien umstrittenen Gebiets angekündigt. Das Referendum werde in der ersten Jahreshälfte 2013 abgehalten, erklärte die Regierung des britischen Außengebiets am Dienstag. Argentinien und das Vereinigte Königreich hatten 1982 einen Krieg um die Inseln im Südatlantik geführt.

Die Entscheidung über das Referendum sei "mit voller Unterstützung der britischen Regierung" gefallen, erklärte der Vorsitzende des Parlaments der Falklandinseln, Gavin Short. Damit sollten "alle Zweifel an unserem Wunsch ausgeräumt werden, ein britisches Überseegebiet mit autonomer Regierung zu bleiben", fügte er hinzu.

Sowohl Großbritannien als auch Argentinien beanspruchen die dünnbesiedelte Inselgruppe im Südatlantik für sich. Am 2. April 1982 hatte die damalige argentinische Militärjunta einen Angriff auf die Falklandinseln gestartet und so den Konflikt mit Großbritannien ausgelöst, bei dem fast 650 argentinische und etwa 250 britische Soldaten starben. Der 74 Tage dauernde Krieg endete für das südamerikanische Land mit einer Niederlage. Auf den Falklandinseln leben rund 3000 Menschen.

Der Streit zwischen Großbritannien und Argentinien hatte sich erst im Februar 2012 wieder verschärft, nachdem London eines seiner modernsten Kriegsschiffe vor die Küste der Falklandinseln entsandt hatte.

Die argentinische Regierung protestierte gegen "den britischen Versuch, einen Konflikt zu militarisieren, in dem die Vereinten Nationen mehrfach zu einer Lösung durch bilaterale Verhandlungen aufgerufen haben". Der britische Premier David Cameron warf Argentinien "Kolonialismus" vor, nachdem das Land versucht hatte, Ölbohrungen der Briten zu stoppen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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