Finanzlage:Rund 15 Prozent der Kommunen ziehen die Steuerschraube an

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Ein älterer Mann zählt Geld an einem Tisch. (Foto: Lino Mirgeler/dpa/Illustration)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Rund 15 Prozent der hessischen Kommunen haben 2023 mindestens eine der Grundsteuern oder die Gewerbesteuer erhöht. Wie eine Analyse des Bundes der Steuerzahler Hessen ergab, stiegen in 63 der insgesamt 421 Städte und Gemeinden die Hebesätze. Allerdings senkten dieses Jahr auch acht Kommunen mindestens eine dieser Steuern. „Der Trend der letzten Jahre mit wenigen, aber dann zum Teil erheblichen Steigerungen bei der Grund- und Gewerbesteuer setzt sich fort“, erläuterte Vorstandsmitglied Jochen Kilp am Freitag in Wiesbaden.

Die „Nummer 1 der kommunalen Steuerschrauben“ ist den Angaben zufolge die Grundsteuer B, die sowohl Mieterinnen und Mieter als auch Eigentümerinnen und Eigentümer trifft. Insgesamt 55 Städte und Gemeinden haben demnach in diesem Jahr eine Anhebung beschlossen. Die kräftigste zusätzliche Steuerbelastung müssen die Bürgerinnen und Bürger im südhessischen Seeheim-Jugenheim verkraften, wie Kilp mitteilte.

Die weniger ertragreiche Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen wurde von 37 Kommunen erhöht. Die Gewerbesteuer, eine der wichtigsten Steuerarten der Städte und Gemeinden, stieg dieses Jahr laut Steuerzahlerbund in 38 Kommunen.

Mit Blick auf ganz Hessen zeige sich ein sehr unterschiedliches Bild, erläuterte Kilp. Während im Odenwaldkreis und im Hochtaunuskreis viele Kommunen zum Teil massiv erhöhten, hielten sich die Städte und Gemeinden im Lahn-Dill-Kreis oder dem Main-Taunus-Kreis komplett zurück. Die Befürchtung, dass vor Inkrafttreten der reformierten Grundsteuer 2025 noch schnell auf breiter Front die Hebesätze nach oben gehen, habe sich nicht bestätigt, erklärte Kilp.

Die kreisfreien Städte Darmstadt, Frankfurt, Kassel, Offenbach und Wiesbaden ließen im zweiten Jahr in Folge alle drei Realsteuer-Hebesätze unverändert.

© dpa-infocom, dpa:230818-99-876405/2

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