Steuern:Grundsteuer in Gorleben am geringsten: Wathlingen teuer

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Ein Reihenhausbesitzer hält einen Grundbesitzabgabenbescheid der Stadt in der Hand. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Nirgendwo in Niedersachsen müssen Grundbesitzer geringere Steuern zahlen als in Gorleben. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst &...

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Hannover (dpa/lni) - Nirgendwo in Niedersachsen müssen Grundbesitzer geringere Steuern zahlen als in Gorleben. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Der sogenannte Hebesatz - ein Faktor, mit dem Städte und Gemeinden das Volumen ihrer Steuereinnahmen beeinflussen - lag in Gorleben zum Ende des vergangenen Jahres bei 250 Prozent. Das war landesweit der niedrigste Wert.

Am höchsten waren die Grundsteuer-Sätze für bebaubare Grundstücke mit jeweils 600 Prozent in acht Kommunen: Hannover, Laatzen, Seelze, auf den Inseln Baltrum und Spiekeroog, in Hitzacker an der Elbe, Wilhelmshaven sowie Dettum bei Wolfenbüttel.

Pro Kopf betrug die entsprechende Steuerlast 2019 in Niedersachsen im Schnitt 176 Euro. Damit lag das Land oberhalb des bundesweiten Durchschnitts dieser Grundsteuer-Kategorie von 151 Euro. Die Hebesätze bei der Grundsteuer wurden in Niedersachsen im Schnitt um 4,3 Prozent erhöht.

Anders sieht die regionale Verteilung bei der für die kommunalen Finanzen ebenfalls wichtigen Gewerbesteuer aus. Laut den EY-Daten, die auf Angaben des Statistischen Bundesamts beruhen, waren die Hebesätze hierbei mit 300 jeweils Prozent am niedrigsten in Bokensdorf (Kreis Gifhorn), Grethem und Hademstorf (Heidekreis), Steinfeld (Kreis Vechta), Waake (Kreis Göttingen) und Wangelnstedt (Kreis Holzminden). Vergleichsweise teuer war der Betrieb eines eigenen Gewerbes dagegen in Wathlingen (Kreis Celle), hier lag der Hebesatz bei 500 Prozent.

Die Gewerbesteuern wurden zuletzt an etlichen Orten heraufgesetzt. In Niedersachsen erhöhten 2019 rund 6 Prozent der Kommunen die Gewerbesteuern, anderswo waren es deutlich mehr Städte und Gemeinden: In Hessen etwa wurden die Sätze in 18 Prozent der Kommunen hochgesetzt. Im Bundesschnitt gab es Erhöhungen in 6,5 Prozent der Gemeinden. Wegen der Corona-Krise befürchten viele Kommunen im laufenden Jahr deutliche Rückgänge bei den Steuereinnahmen.

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