Staatsmedien:Nordkorea testet offenbar neuen Raketenantrieb

Ein Propagandafoto der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA, datiert auf den 7. März 2017, zeigt mehrere ballistische Raketen. (Foto: KCNA/Reuters)
  • Nordkorea hat offenbar einen neuen Raketenantrieb auf seine Schubkraft getestet.
  • Offiziellen Angaben nach sollen mit dem Antrieb Trägerraketen ins All geschossen werden, um dort Forschungssatelliten zu installieren.
  • Derartige Raketen können jedoch auch für militärische Zwecke verwendet werden. Erst kürzlich hatte Nordkorea den USA einen Atomkrieg angedroht.

Nordkorea hat nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA einen neuen Raketenantrieb getestet. Machthaber Kim Jong-un habe dem Test beigewohnt und ihn als "historischen Sieg" bezeichnet, hieß es.

Nach staatlichen Angaben fand der Test des Raketenantriebs im Rahmen des nordkoreanischen Weltraumprogramms statt: Er habe die Schubkraft des Antriebs bestätigen und unter anderem auch die Zuverlässigkeit des Kontrollsystems messen sollen, meldete KCNA.

Das Land will binnen fünf Jahren mithilfe einer Trägerrakete Satelliten zur Erdbeobachtung ins All bringen und einen weiteren Satellit für geostationäre Kommunikation installieren. Innerhalb der nächsten zehn Jahre ist eine Fahrt zum Mond geplant.

Nordkoreanischer Botschafter sieht Welt "an der Schwelle zu einem Atomkrieg"

Trägerraketen können sowohl zu zivilen als auch zu militärischen Zwecken eingesetzt werden. Nordkorea hatte zuletzt mit mehreren Raketen- und Atomtests immer wieder die Weltgemeinschaft provoziert. Der UN-Sicherheitsrat hat mehrere Resolutionen gegen den totalitären Staat erlassen, über den dieser sich jedoch immer wieder hinwegsetzt.

Das Nachbarland Südkorea und die USA als dessen Verbündete gehen deshalb davon aus, dass Nordkorea in Wahrheit Atomwaffen entwickelt. US-Außenminister Rex Tillerson hatte kürzlich die internationalen Bemühungen um ein Ende der Tests in Nordkorea als "gescheitert" bezeichnet.

Ein hochrangiger Vertreter der nordkoreanischen Botschaft in China hatte wenig später erklärt, die Welt stehe "bereits an der Schwelle zu einem Atomkrieg" und Nordkorea behalte sich deshalb Atomwaffentests zur "Selbstverteidigung" vor.

© SZ.de/afp/ap/ees - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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