Sportpolitik:Wanderarbeiter in Katar: «Katastrophale Lage»

Berlin (dpa) - Mitglieder des Bundestags-Sportausschusses haben die Entschließung des Europäischen Parlaments zur Lage der Wanderarbeiter in Katar begrüßt.

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Berlin (dpa) - Mitglieder des Bundestags-Sportausschusses haben die Entschließung des Europäischen Parlaments zur Lage der Wanderarbeiter in Katar begrüßt.

„Die Berichte zeigen die katastrophale Lage und die Lage der Wanderarbeitnehmer in Katar“, sagte Michaela Engelmeier, sportpolitische Sprecherin der SPD, am Mittwoch in Berlin: „Das ist unhaltbar, und wir unterstützen den federführenden Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe in seinen Bemühungen für nachhaltige und soziale Bedingungen für die Arbeitnehmer im Land.“

Laut des Grünen-Abgeordneten Özcan Mutlu würden die Berichte eine klare Sprache sprechen: „Katar kommt seiner staatlichen Verantwortung gegenüber den Wanderarbeitern nicht nach und muss hier dringend handeln.“ Dem Wüstenstaat, der die Fußball-WM 2022 ausrichten soll, werden Zwangsarbeit und sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse vorgeworfen. Nach Schätzungen des EU-Parlaments, das auch den Fußball-Weltverband FIFA ermahnte, für die Menschenrechte der Arbeiter einzustehen, sollen mindestens 500 000 ausländische Arbeiter im Zuge der Vorbereitung der WM beschäftigt werden.

Mutlu warf Bundeskanzlerin Angela Merkel vor, „dem Emir von Katar den roten Teppich auszurollen, wie jüngst in Berlin geschehen“. Die SPD sprach sich aufgrund der Verhältnisse im Golfstaat auf einen Verzicht der WM in Katar aus. „Ein Festhalten an einer Entscheidung für Katar schadet insgesamt der Akzeptanz der Bevölkerung an Weltsportereignissen und internationalen Sportgroßveranstaltungen.“

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