Sportpolitik:«Stern des Sports» für Team Bananenflanke

Lesezeit: 2 min

Berlin (dpa) - Das Team Bananenflanke mit seinem Engagement für geistig behinderte Fußballer hat auch Joachim Gauck überzeugt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Das Team Bananenflanke mit seinem Engagement für geistig behinderte Fußballer hat auch Joachim Gauck überzeugt.

Der Bundespräsident zeichnete den Regensburger Verein gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, für sein besonderes Konzept mit dem „Großen Stern des Sports“ in Gold aus. Zudem erhielt die Initiative in Berlin ein Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro.

„Das demokratische Prinzip „Wir sind füreinander da“ und übernehmen Verantwortung werde durch den Sport gefördert, erklärte Gauck. Er betonte, wie wichtig der Breitensport für das Selbstwertgefühl des Einzelnen und das Zusammenleben der Gesellschaft ist: „Der Sport ist eine wunderbare Möglichkeit zu entdecken, was in uns steckt.“

Auf die Plätze zwei und drei wählte eine Fachjury den Kinder- und Jugendcircus Montelino Potsdam und den Turn- und Sportverein Sörgenloch 1953 aus Rheinland-Pfalz für seinen Mehrgenerationen-Platz. An sie ging ein Preisgeld von 7500 beziehungsweise 5000 Euro.

Das bayerische Team Bananenflanke will lern- und geistig behinderten Kindern und jungen Erwachsenen mit dem Erlebnis Fußball Lebensfreude vermitteln. Im Moment nehmen 60 Fußballbegeisterte zwischen 12 und 25 Jahren teil. Neben dem Training riefen die Initiatoren eine eigene Liga ins Leben, die Spiele auf öffentlichen Plätzen austrägt.

„Dass die Kinder ihre Leidenschaft ausleben können und Aufmerksamkeit bekommen, bringt sie unglaublich weiter“, sagte Mitbegründer Stefan Plötz. Trainer und Betreuer stellt der kooperierende Fußball-Drittligist Jahn Regensburg. Der Name der Initiative geht auf den früheren Fußball-Nationalspieler Manfred Kaltz und dessen berühmt gewordene krummen Flanken zurück. „Im Leben unserer Kinder läuft auch nicht alles gerade“, erläuterte Plötz, der wie alle Vertreter des Teams einen vereinseigenen Schal trug.

Bei der Gala in der Nähe des Brandenburger Tors hob DOSB-Präsident Hörmann die Leistung der rund 91 000 Sportvereine in Deutschland hervor. Ihnen soll mit dem seit 2004 verliehenen Preis Aufmerksamkeit geschenkt werden. „Ständiger Respekt ist weit mehr wert als gelegentliche Bewunderung“, sagte Hörmann über das Miteinander und das soziale Engagement. Der Funktionär verwies auch darauf, dass die Vereine die Grundlage für mögliche Weltmeister und Olympiasieger seien. „Ohne Breite keine Spitze“, meinte Hörmann. „Ohne die Sportvereine an der Basis würde das ganze System nicht funktionieren.“

Insgesamt wurden bei dem von den Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken unterstützen Wettbewerb unter den 17 nominierten Finalisten 36 500 Euro ausgeschüttet. Alle Vereine waren bereits auf lokaler und Bundesländer-Ebene mit den „Großen Sternen des Sports“ in Silber und Bronze ausgezeichnet worden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: