Sportpolitik:Höfl-Riesch bescheiden: «Ich bin doch keine Legende»

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Frankfurt/Main (dpa) - Maria Höfl-Riesch war die Größte an diesem Abend. Mit ihren 1,82 Metern Körpergröße plus Highheels überragte die ehemalige Skirennfahrerin die anwesenden Damen bei der Vorstellung der neugestalteten Pegasos-Trophäe in Frankfurt deutlich.

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Frankfurt/Main (dpa) - Maria Höfl-Riesch war die Größte an diesem Abend. Mit ihren 1,82 Metern Körpergröße plus Highheels überragte die ehemalige Skirennfahrerin die anwesenden Damen bei der Vorstellung der neugestalteten Pegasos-Trophäe in Frankfurt deutlich.

Mit dem geflügelten Pferd aus Porzellan wird die 29-Jährige am Samstag beim 33. Sportpresseball in Frankfurt am Main als „Legende des Sports“ ausgezeichnet. Das löst bei der dreifachen Olympiasiegerin zwiespältige Gefühle aus.

„Das ist eine unglaubliche Ehre für mich“, sagt Ex-Weltmeisterin und Gesamtweltcup-Siegerin. Zugleich schränkt sie aber ein: „Ich bin doch viel zu jung, um eine Legende zu sein“. Tatsächlich reiht sie sich mit der Auszeichnung ein in die Liste so illustrer Persönlichkeiten wie Franz Beckenbauer, Boris Becker oder Michael Schumacher. Nach Ex-Eiskunstläuferin Katarina Witt ist sie erst die zweite Frau überhaupt, die zur Legende erhoben wird.

Die Organisatoren begründen ihre Entscheidung damit, dass sich Höfl-Riesch in ihrer langen Karriere „als vollendete, moderne Sportsfrau auf höchstem Niveau“ präsentiert habe, die auch mit Rückschlägen vorbildlich umgegangen sei.

Ihre aktive Laufbahn hat sie erst vor wenigen Monaten beendet - „ein schwerer Schritt“, wie sie sagt. „Allerdings habe ich die Entscheidung bis heute keinen Tag bereut. Gerade im Sommer hat mir das Skifahren überhaupt nicht gefehlt“, sagte die Athletin die an den Trainingslagern in Übersee nie eine große Freude hatte. Wenn jetzt die Saison ohne sie läuft, werde es aber sicher den einen oder anderen wehmütigen Moment geben - „vor allem bei Rennen, die ich gerne gefahren bin“.

Ganz ohne Skifahren wird aber auch ihr neues Leben nicht sein. Für die ARD wird sie als TV-Expertin arbeiten. „Ich fühle mich vor der Kamera wohl“, sagt sie. „Aber natürlich ist das jetzt schon etwas anderes, als wenn ich interviewt werde“, räumt sie ein. Deswegen werde sie vorher noch für ihre neue Aufgabe trainieren und sich dabei den einen oder anderen Tipp von Reporterlegende Gerd Rubenbauer holen.

Mit ihrem sozialen Engagement, ihrer eigenen Modelinie und mehreren anderen Projekten sei sie derzeit voll ausgelastet, verrät sie. „Mir wird nicht langweilig. Ich bin genauso wenig zu Hause wie während meiner aktiven Karriere.“

Am Samstag steht nun die Gala in der Alten Oper auf dem Programm. Mehr als 200 Ehrengäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden erwartet - darunter auch Bastian Schweinsteiger. Einen Tanz mit dem Kapitän der Nationalmannschaft hält die Anhängerin des FC Bayern aber für unwahrscheinlich: „Ich glaube nicht, das Basti ein begeisterter Tänzer ist.“

Höfl-Riesch wird auf dem Ball die Pegasos-Trophäe erhalten. Einen Platz für das 58 Zentimeter hohe und 3,5 Kilogramm schwere, geflügelte Porzellanpferd hat sie auch schon: „Wir haben zu Hause eine tolle Trophäenvitrine, da wird sie gleich neben den Goldmedaillen stehen.“

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